Diabetes Tests der Schulmedizin / Naturheilkunde
Diabetes ist eine stille Krankheit. Keine Schmerzen, kein Fieber, kein dramatischer Beginn. Er kommt leise, schleicht sich ein, wird bagatellisiert – und richtet doch Schäden an, die gravierend sind: an Gefäßen, Nerven, Augen, Nieren. Ich frage in meiner Praxis jede neue Patientin, jeden neuen Patienten nach typischen Symptomen: bleierne Müdigkeit, ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, wiederkehrende Infekte, trockene Haut. Viel zu oft höre ich: „Ja, das hab ich schon länger. Aber ich dachte, das sei das Alter.
In solchen Momenten ist ein Test keine Option – sondern Pflicht.
Schulmedizinische Diagnostik: zuverlässig, aber nicht immer vollständig
Die klassische Medizin bietet uns eine Reihe bewährter Testverfahren:
1. Nüchternblutzucker
Am Morgen, nüchtern, wird Blut abgenommen. Liegt der Wert über 126 mg/dl, ist das verdächtig. Zwischen 100 und 125 mg/dl spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz – dem berühmten Prädiabetes. Mehr dazu: Der Diabetes-Bluttest: die Nüchternuntersuchung
2. Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)
Nach Gabe einer Zuckerlösung (75 g Glukose) misst man den Blutzucker erneut – nach 2 Stunden. Steigt der Wert über 200 mg/dl, ist die Diagnose gesichert. Diese Methode ist aufwendig, aber gerade bei jungen, normalgewichtigen Menschen mit auffälligen Werten sehr aufschlussreich. Mehr dazu: Der orale Glucosetoleranztest
3. HbA1c-Wert
Ein Langzeitwert, der den durchschnittlichen Blutzucker der letzten 2–3 Monate abbildet. Werte über 6,5 Prozent sind kritisch. Ich halte diesen Test für besonders wertvoll, weil er die Wahrheit über die Zeit erzählt – auch bei Menschen, die „zufällig“ gute Tageswerte haben. Mehr dazu: Kritik: Der HbA1c-Wert – Das „Langzeit-Blutzuckergedächtnis“
4. Urin-Teststreifen
Sie zeigen an, wenn Glukose über die Nieren ausgeschieden wird – ein Zeichen, dass der Blutzucker bereits viel zu hoch war. Diese Methode ist alt, billig, aber in frühen Stadien wenig aussagekräftig.
Die Krankenkassen übernehmen diese Tests – meist auf Nachfrage oder wenn Symptome vorliegen. Dass sie nicht längst zur Routine gehören wie der Blutdruck, halte ich für ein Versäumnis unseres Systems. Ausführlicher dazu: Was der Urin über Diabetes verrät
Und was sagt die Naturheilkunde?
Auch wir Naturheilkundler messen Blutzucker. Aber wir schauen weiter – auf das Terrain, das den Diabetes begünstigt: die Leber, das viszerale Fett, die Bauchspeicheldrüse, den Darm.
In meiner Praxis hat sich folgende Kombination bewährt:
1. Die Kapillarblut-Messung mit Verlaufskurve
Ich messe bei Verdacht mehrmals täglich den Blutzucker – morgens nüchtern, zwei Stunden nach dem Essen, abends. Nicht nur den Wert, sondern auch den Verlauf. Daraus ergeben sich oft Aha-Effekte: „Ich dachte, ich esse gesund – aber nach dem Müsli schießt mein Wert auf 180!“
2. Insulinspiegel im Blut
Ein unterschätzter Marker. Menschen mit Insulinresistenz haben oft normale Blutzuckerwerte – weil der Körper mit immer mehr Insulin gegensteuert. Hohe Insulinwerte sind Vorboten des Typ-2-Diabetes. Sie lassen sich im Blut bestimmen – auch im Rahmen naturheilkundlicher Labore.
3. Mikronährstoffstatus: Chrom, Magnesium, Zink
Diese Spurenelemente sind entscheidend für die Glukoseverwertung. Ein Mangel kann die Insulinwirkung schwächen. Ich messe sie regelmäßig – und supplementiere gezielt.
4. Stuhldiagnostik und Darmflora-Analyse
Die Zusammensetzung unserer Darmbakterien beeinflusst maßgeblich den Zuckerstoffwechsel. Studien zeigen: Menschen mit einer gestörten Mikrobiota entwickeln häufiger Diabetes. In der Alternativmedizin ist das längst kein esoterisches Randthema mehr.
5. Die Harnschau
Der Urin ist mehr als ein Ausscheidungsprodukt. Er ist ein Spiegel innerer Prozesse – ein Zwischenbericht der Niere, der Leber, des Stoffwechsels. Wer ihn betrachtet, erkennt mehr, als viele glauben.
Ein Wort zur Selbstverantwortung
Wenn Sie sich nur einen Satz aus dieser Kolumne merken wollen, dann bitte diesen: Warten Sie nicht auf Symptome. Warten Sie nicht auf das große Blutbild. Fragen Sie aktiv nach Ihrem Zucker.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 22.3.2025 umfassend ergänzt und überarbeitet.
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