Alpha-Liponsäure wird wegen ihrer wichtigen Funktionen als Cofaktor bei biochemischen Umsetzungen zu den Vitaminoiden gezählt. Dabei handelt es sich um Vitalstoffe, die zwar nicht zu den Vitaminen gehören, aber vitaminähnliche Eigenschaften haben. Ausführlich zur Alpha-Liponsäure und die umfassende Studienlage hatte ich bereits hier veröffentlicht: Für was ist Alpha-Liponsäure gut? Wann nimmt man diese ein?
Was macht die Alpha-Liponsäure?
Ich versuche es so einfach wie möglich zu formulieren:
Die Alpha-Liponsäure (kurz: ALA) ist eine schwefelhaltige Verbindung, die im Körper eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Sie hilft dabei, bestimmte chemische Prozesse zu unterstützen, bei denen Wasserstoff- und Acyl-Gruppen übertragen werden.
Im Energiestoffwechsel ist ALA ein Bestandteil des Pyruvat-Dehydrogenase-Komplexes, der in den Mitochondrien arbeitet – den „Kraftwerken“ der Zellen. Dieser Prozess ist essenziell, um Glukose (Zucker) abzubauen und Energie daraus zu gewinnen, sowohl in sauerstoffarmen (Glykolyse) als auch in sauerstoffreichen (Citratzyklus) Bedingungen. Das diskutiere ich in folgendem Beitrag genauer: Übersäuerung und mitochondriale Aspekte der Alpha-Liponsäure
Da diese Energiegewinnung besonders in Nervenzellen intensiv stattfindet, wurde ALA auch im Zusammenhang mit Nervenerkrankungen untersucht. Sie kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so direkt im Gehirn wirken.
Neben ihrer Rolle im Energiestoffwechsel hat Alpha-Liponsäure antioxidative Eigenschaften und schützt die Zellen vor schädlichen freien Radikalen. Zudem aktiviert sie bestimmte Enzyme in den Nervenzellen, wie die Natrium-Kalium-ATPase, die für die Funktion der Nerven wichtig ist.
Trotz ihrer kurzen Verweildauer im Körper zeigt Alpha-Liponsäure viele vielversprechende Eigenschaften, gerade auch im Hinblick auf die Unterstützung bei Diabetes und Nervenschäden.
Studie belegt Nutzen bei diabetischer Neuropathie
Australische Forscher untersuchten im Rahmen der Sidney-Studie die Wirkung von Alpha-Liponsäure bei diabetischer Neuropathie. Die 120 Teilnehmer litten an der Form der sensomotorische Polyneuropathie im Stadium 2. Voraussetzung zur Studien-Teilhabe war ein gut eingestellter Diabetes, sodass die Stoffwechsellage der Patienten stabil war.
60 der untersuchten Menschen erhielten 14 intravenös verabreichte Einzeldosen von 600 mg Alpha-Liponsäure verteilt auf 5 Tage einer Woche. Die Wirkung verglichen die Forscher mit einer Gruppe von 60 anderen Teilnehmern, die lediglich ein Placebo erhielten.
Vorrangiger Parameter zur Beurteilung war der Total Symptom Score (TSS), der sich in der Verum-Gruppe um durchschnittlich 5,7 Punkte verbesserte, während es in in der Placebo-Gruppe nur 1,8 Punkte waren.
Daneben ermittelten die Forscher die Parameter NIS (Neuropathy Signs (NIS), Neuropathie-Symptome (NSC), die Nervenleitgeschwindigkeit und die Werte der QST (Quantitative Sensation Tests) sowie die Funktion des vegetativen Nervensystems (Autonomic Test).
Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass Alpha-Liponsäure die Beschwerden bei diabetischer Neuropathie lindern kann. Schmerzen, Taubheit der Hautempfindung und Kribbel in den Extremitäten gehen unter der Wirkung des Vitalstoffes nachweislich zurück.
Auch die orale Einnahme verspricht Besserung
Patienten mit diabetischer Neuropathie können Alpha-Liponsäure in Tablettenform anwenden, wobei die Einnahme auf leeren Magen erfolgen soll. Dazu soll viel Flüssigkeit getrunken werden, um ein starkes Brennen und Schleimhautreizungen zu verhindern.
Besonders erfolgreich ist die Medikation Zusammenwirken mit anderen Antioxidantien, die aber 20 Minuten nach der oralen Aufnahme von Alpha-Liponsäure eingenommen werden sollen.
Die Applikation von Alpha-Liponsäure ist (eigentlich) nebenwirkungsfrei und kann auch bei anderen Beschwerden wie mitochondrialen Dysfunktionen helfen. Daneben ist der Vitalstoff zur Quecksilberentgiftung geeignet, weil das Schwermetall gelöst wird. Dabei entstehen komplexe wasserlösliche Verbindungen, die ausgeschieden werden. Alpha-Liponsäure ist also auch ein sogenannter „Chelatbildner“. Dazu hatte ich hier mehr geschrieben im Zusammenhang mit dem sogenannten Cutler-Protokoll: Die Ausleitung & Entgiftung nach dem Cutler-Protokoll – Entgiftung und Entschlackung
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Dieser Beitrag wurde 2009 erstmalig erstellt und letztmalig am 9.12.2024 überarbeitet und ergänzt.
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