Prädiabetes ist das Vorläuferstadium von Diabetes Mellitus. Es handelt sich hier um eine Art „Grauzone“ mit erhöhten Nüchternblutzuckerwerten und möglicherweise einigen Symptomen, die später bei einem manifesten Diabetes üblich sind.
Prädiabetes gilt noch nicht als Krankheit. Vielmehr beurteilt die Schulmedizin Prädiabetes als einen Risikofaktor für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen.
Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Adipositas, sowie veränderten Blutfettwerten, erniedrigtem HDL-Cholesterin und Bluthochdruck. Dies alles sind typische Charakteristika für ein metabolisches Syndrom, die in diesem Stadium noch weitestgehend ohne Symptome verlaufen mit Ausnahme eines mäßig erhöhten Blutzuckerwerts.
Neben mäßig erhöhten, aber unphysiologischen Nüchternblutzuckerwerten gibt es einen 2. Parameter für Prädiabetes. Und das ist eine gestörte Glukosetoleranz. Dies bedeutet, dass die Blutzuckerwerte über den Tag gemessen Abweichungen vom normalen Verlauf aufweisen. Dies können auch erste Zeichen für eine Insulinresistenz sein, die ein zentrales Merkmal für einen Typ-2-Diabetes ist.
Laut WHO liegt ein normaler Nüchternblutzucker unter 110 mg/dl. Nüchternwerte zwischen 110 und 126 mg/dl gelten als „abnorme Nüchternglukose und gestörte Glukosetoleranz“. Ab 126 mg/dl beginnt der Diabetes. Diese Kriterien stammen aus dem Jahr 2006.
Zum Vergleich Blutzuckerwerte aus den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Stand Dezember 2012.
Die deutschen Diabetologen befinden, dass ein unauffälliger Wert unter 100 mg/dl liegen muss. Werte zwischen 100 und 126 definieren Prädiabetes. Und Werte von >126 mg/dl entsprechen Diabetes.
Eine weitere bestimmende Größe ist das HbA1c. Diese Sonderform des Hämoglobins wird auch als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet. Es handelt sich hier um Hämoglobin, das aufgrund der Glukose im Blut glykiert wird. Glykierung oder Glykation ist eine Reaktion von Kohlehydraten, in diesem Fall Glukose, mit Lipiden, Proteinen, in diesem Fall Hämoglobin, etc., die ohne die Beteiligung von Enzymen abläuft.
Die daraus entstehenden Verbindungen sind in der Regel unphysiologisch bis hin zu gesundheitsschädigend (AGEs). Proteine und Lipide sind nach einer solchen Glykierung biologisch unbrauchbar (Schlacken). So auch das Hämoglobin, das durch die Glukose zu HbA1c „verwandelt wird“.
Und weil hohe Konzentrationen von Glukose über einen längeren Zeitraum zu einem entsprechenden Ausmaß an Glykierung von Hämoglobin führen, eignet sich das HbA1c als Messwert für einen Langzeitverlauf der Glukosewerte.
Auch hier, wie sollte es anders sein, gibt es Grenzwertbestimmungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft betrachtet einen Wert von größer oder gleich 6,5 Prozent HbA1c als Diabetes. Ein Wert von weniger als 5,7 Prozent gilt als normal. Die Werte zwischen 5,7 und 6,5 Prozent HbA1c würden somit den Bereich Prädiabetes abdecken.
Prädiabetes verläuft in der Regel ohne Symptome. Das einzige „Symptom“ ist ein etwas zu hoher Blutzuckerwert. Patienten, bei denen ein Prädiabetes diagnostiziert worden ist (obwohl er keine Erkrankung im eigentlichen Sinne ist), sollten auf typische Symptome eines Typ-2-Diabetes achten.
Dies sind vermehrter Hunger, Gewichtszunahme und starke Gewichtsabnahme, Fatigue, Schwächegefühl, verschwommenes Sehen, schlecht heilende Wunden, dauerhaftes Kribbelgefühl in Fingern und Zehen beziehungsweise Taubheitsgefühl, häufige Infektionen von Gaumen, Haut, Vagina und Blase, und ein hoher BMI.
Diese Symptome sind, wie gesagt, keine Symptome eines Prädiabetes. Ihr Auftauchen signalisiert vielmehr, dass der Betroffene jetzt nicht mehr prädiabetisch ist, sondern sein Zustand sich in einen behandlungsbedürftigen Typ-2-Diabetes ausgeweitet hat.
Die Schlacht um die Ursachen
Die Schulmedizin erklärt gerne einen genetischen Zusammenhang als eine Ursache, vielleicht sogar die wichtigste Ursache, für Diabetes und Prädiabetes. Es gibt Zwillingsstudien, die gezeigt haben, dass Diabetes zu 90 bis 100 Prozent bei beiden eineiigen Zwillingen entsteht, was auf die identische genetische Basis hinweisen für die Erkrankung hinweisen soll.
Solche Erklärungen sind, dem Niveau der Schulmedizin entsprechend, vollkommen am Augenschein verhaftet. Denn eine genetische Basis für Diabetes und Prädiabetes wäre bei Zwillingsstudien nur dann gegeben, wenn alle Umwelteinflüsse und Ernährungsgewohnheiten für die Zwillinge unterschiedlich ausfielen.
Das heißt mit anderen Worten, dass die gleiche Ernährungsgewohnheit, die gleiche Umwelt, und so weiter bei den diabetischen Zwillingen ebenso als Ursache angesehen werden kann wie ihre Gene. Um dies festzustellen, müssten eineiige Zwillinge getrennt leben, unter vollkommen unterschiedlichen Bedingungen.
Erst wenn diese Umweltbedingungen ausgeschaltet sind und sich dann immer noch eine 90 bis 100-prozentige Inzidenz ergibt, dann sind genetische Grundlagen sehr wahrscheinlich. Aber solche Studien gibt es meines Wissens nicht.
Aber solche Behauptungen haben natürlich auch ihr Gutes. Wer den genetischen Glaubensgrundsatz sich zu eigen macht, der sieht Diabetes als etwas Unausweichliches, als etwas Schicksalhaftes, mit dem sich ja nahe Familienangehörige auch schon auseinandersetzen mussten.
Eine solche Einstellung weigert sich natürlich die wahren Ursachen zu sehen und zu benennen. Denn das könnte eine unangenehme Wahrheit aufdecken. Und diese Wahrheit heißt, dass die Genetik nur eine untergeordnete Rolle spielt, dafür aber Umweltfaktoren, die absolut vermeidbar wären, diese Erkrankung begünstigen.
Um welche Umweltfaktoren es sich hier handelt, und warum kaum jemand Interesse hat, diese so zu verändern oder abzuschaffen, dass die Wahrscheinlichkeit für Diabetes gesenkt wird, dass erkläre ich im Folgenden.
Statine – Cholesterinsenker
Ich beginne mit einer Ursache, die sehr vermeidbar ist, deren Stellenwert aber durch die Schulmedizin permanent heruntergespielt wird. Und das sind Medikamente, die Diabetes verursachen beziehungsweise begünstigen. Eines dieser Medikamente sind die Statine.
Statine werden in zunehmendem Maße verordnet, da es laut schulmedizinischen Dogma gilt, dass böse Cholesterin aus den Körpern der Patienten zu verscheuchen. Wie sehr das Thema Statine und Diabetes hinter verschlossenen Türen und in „Expertenkreisen“ diskutiert wird, zeigt ein Beitrag des „Web MD“ mit dem Titel (übersetzt): Können Statine das Diabetesrisiko erhöhen?
Denn die unschöne Antwort lautet: Je nach Substanz ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Diabetes von 10-30 Prozent. Wäre Diabetes genetisch bedingt, würde es solche Zahlen nicht geben. Anders herum: Wer immer noch an die Genetik glaubt, kann diesen Zahlen keinen Glauben schenken. Selbstverständlich wird in diesem Artikel die Studie, die diese Ergebnisse produzierte, sofort von den „Experten“ kritisiert und abgelehnt.
Und das zum Leidwesen jener Statine, die gezeigt hatten, dass sie das Risiko für Diabetes sogar senken konnten.
2014 veröffentlicht der „Web MD“ einen weiteren Artikel zu diesem Thema. Eine weitere Studie wird hier zitiert, die feststellt, dass Statine zu Gewichtszunahme und erhöhten Blutzuckerwerten führt. Die Autoren sahen hier ein höheres Risiko für Diabetes von 12 Prozent und eine durchschnittliche Gewichtszunahme von einem Viertel Kilogramm.
Was danach folgt, das kann man einfach nur noch als phänomenal bezeichnen. Trotz des erhöhten Risikos für Diabetes hält die Schulmedizin an der Gabe von Statinen fest (besonders die Kardiologen unter ihnen). Begründung: Statine schützen vor koronarer Herzkrankheit. Da ist Diabetes das geringere Übel. Dabei dachte ich immer, dass Diabetes ein Risikofaktor für koronare Herzkrankheit ist (Statine schützen also vor KHK indem sie das Risiko dafür erhöhen?).
Lösung des Dilemmas durch einen überraschenden Vorschlag seitens der Schulmediziner: Wenn durch Statine das Risiko für Diabetes erhöht wird, dann lässt sich dieses Risiko durch Veränderung von Ernährung und Lebensstil beseitigen.
Dieser Vorschlag ist deswegen so phänomenal, weil er 1. das Zugeständnis macht, dass durch diese Maßnahmen Diabetes beeinflussbar ist.
Und 2. sollen jetzt Ernährungsumstellung und Änderung des Lebensstils dafür Sorge tragen, dass der Patient weiterhin sein Statin einnehmen kann, ohne dass er diese bedenkliche Nebenwirkung erdulden muss. Damit bleibt der Patient durch eigene Bemühungen weiterhin zahlender Kunde von Arzt und Pharmaindustrie, und die Schulmedizin kann weiterhin behaupten, dass Statine extrem gut verträglich sind.
In den USA geht man inzwischen sogar so weit, dass die amerikanischen Dachverbände für Diabetologen und Kardiologen zusammen Leitlinien entworfen haben, die alle Diabetiker im Alter von 40 Jahren und darüber mandatorisch auf Statine eingestellt sehen wollen (Statins for Patients With Diabetes: ADA).
Zwischenfazit: Bei einem solch wirren Konzept in der Behandlung von Diabetes ist es nicht verwunderlich, wenn Prä-Diabetiker durch solche Medikationen in einen fulminanten Diabetes getrieben werden. Es ist sogar anzunehmen, dass die Zahl der zunehmenden Diabetikerfälle auch auf diese Praxis zurückzuführen ist. Besonders „beeindruckend“ ist, die Veränderung von Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten als Mittel der letzten Wahl anzusehen.
Oder mit anderen Worten: Wenn alles nichts mehr hilft, dann dürfen mal die alternativen Konzepte ran. Warum auch nicht, wenn die sonst so verteufelten und „nicht evidenzbasierten“ alternativen Behandlungsformen das eigene Geschäft sichern helfen… Denn auch bei dieser überraschenden Empfehlung geht es nicht um den Patienten und seine Gesundheit, sondern um die Rechtfertigung einer fragwürdigen Praxis und damit um das Geschäft mit der Gesundheit.
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Prädiabetes und andere Triggerfaktoren
Statine sind mit Sicherheit nicht der wichtigste Faktor, und schon gar nicht der alleinige Faktor, der Prädiabetes und Diabetes begünstigt. Sie können aber zu einem solchen werden, wenn man als Patient an solche dogmengläubigen Schulmediziner gerät. Bevor dies der Fall ist, gibt es eine Reihe von anderen Faktoren, die hier einen ungünstigen Einfluss ausüben und zu Prädiabetes führen können.
Eine neue Studie von 2017 (Physical Activity and Abnormal Blood Glucose Among Healthy Weight Adults.) analysierte eine zuvor gemachte Umfrage mit 1153 gesunden Teilnehmern auf HbA1c-Werte und körperliche Aktivitäten. Die Autoren ermittelten, dass Teilnehmer mit körperlichen Aktivitäten von weniger als 30 Minuten in der Woche eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen erhöhten HbA1c-Wert von über 5,7 Prozent hatten als Teilnehmer mit mehr körperlicher Aktivität. Von allen als inaktiv bewerteten Teilnehmern, älter als 20 Jahre, war 1/4 prädiabetisch oder Diabetiker. Eine Analyse der inaktiven Teilnehmer im Alter von über 40 Jahren ließ diesen Prozentsatz auf 40 Prozent ansteigen.
Die Autoren vermuteten daher, dass Leute, die die meiste Zeit ihres Lebens im Sitzen verbringen, trotz normalen Gewichts metabolische Veränderungen aufweisen, die sonst nur typisch für Übergewichtige sind. Daher ist der Blick auf die Waage nicht unbedingt ein Grund zur Beruhigung. Denn langes Sitzen scheint hier einen schädigenden Einfluss auszuüben, der dem des Rauchens und/oder Übergewichts nahekommt. Von daher ist es wichtig, langfristiges Sitzen zu vermeiden oder durch häufiges Aufstehen zu unterbrechen (aber nicht aufstehen, um draußen zu rauchen, was ähnlich verrückt wäre wie mit Diabetes fördernden Statinen Diabetiker vor kardiovaskulären Problemen zu schützen).
Damit hätten die Autoren ein weiteres Argument gefunden für einen Lebensstil, der ein gewisses Quantum an körperlichen Aktivitäten beinhaltet. Dieser Lebensstil sollte aber nicht erst dann zum Einsatz kommen, wenn der Arzt dem Patienten ein Statin verschreibt, weil dieser Diabetes hat, und damit die Nebenwirkungen des Statins kaschieren hilft. Wenn es auch fraglich ist, ob Sport oder andere körperliche Aktivitäten beim Abnehmen nachhaltig helfen können, so scheint es außer Frage zu stehen, dass sie positive Einflüsse auf den Metabolismus des Organismus ausüben und somit zu seiner Gesunderhaltung beitragen. Denn auch schlanke und normalgewichtige Personen können an einem metabolischen Syndrom leiden. Metabolisches Syndrom und Übergewicht sind nicht unbedingt Synonyme.
In den USA sind inzwischen rund 1/3 aller Amerikaner übergewichtig oder adipös. 50 Prozent davon leiden unter Prädiabetes oder Diabetes. Und 1/3 unter Bluthochdruck. Laut Aussagen von Professor Lustig leiden mindestens 50 Prozent aller Amerikaner unter irgendeiner Form von Insulinresistenz, gleichgültig ob übergewichtig oder normalgewichtig. Dies scheint der Grund dafür zu sein, dass die Zahl an Diabetesfällen im Verlauf der letzten 30-40 Jahre fast exponentiell angestiegen ist.
Dr. Lustig vermutet weiterhin das rund 80 Prozent der übergewichtigen Bevölkerung eine metabolische Erkrankung hat, mit einer Insulinresistenz, die sich in einer Reihe von Erkrankungen manifestiert, wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und Demenz. Rund 20 Prozent der Populationen ist metabolisch gesund.
Auf der anderen Seite, so erklärt er, haben von 70 Prozent der Normalgewichtigen 40 Prozent eine Insulinresistenz bei Laboruntersuchungen und gleichzeitig Anzeichen eines metabolischen Syndroms. Auch diese Leute gehen in Richtung Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Demenz.
Die Prävalenz des metabolischen Syndroms ist unter normalgewichtigen Leuten nicht so groß im Vergleich zu übergewichtigen Leuten. Das Verhältnis liegt bei 40 Prozent zu 80 Prozent. Wenn man aber jetzt nachrechnet, und die Prozentzahlen auf die absoluten Zahlen der Bevölkerung umrechnet, dann gibt es mehr Kranke unter den „Dünnen“ als unter den „Dicken“. Professor Lustig führt diese Entwicklung auf den exzessiven Einsatz und Konsum von Zucker jeglicher Art zurück, im Zusammenspiel mit körperlicher Inaktivität.
Körperliche Aktivität ist für ihn die beste gesundheitliche Prophylaxe, die sich jeder selbst angedeihen lassen kann. Allerdings liegt das Augenmerk und die Beurteilung für den Erfolg körperlicher Aktivitäten nicht auf dem Aspekt der Gewichtsabnahme. Was körperliche Aktivität bewirken soll, das ist die Abnahme von viszeralem Fettgewebe und damit eine Reduktion des Bauchumfangs. Er sagt dazu: Die Leute verlieren hier Zentimeter, nicht Kilos. Und das Verlieren von Zentimetern im Bauchbereich bedeutet eine Verbesserung der metabolischen Gesundheit.
Wann bin ich ein Prädiabetiker?
Wie bereits weiter oben ausgeführt, kann ein Teil dieser Frage durch einen Bluttest beantwortet werden. Nüchternblutzuckerwerte und HbA1c sind hier durchaus aussagekräftig. Optimal ist natürlich eine tägliche Selbstkontrolle mithilfe eines Messgeräts für Blutglukose.
Noch besser ist die Messung der Nüchternwerte von Insulin. Diese sollten unter 5 liegen, besser noch unter 3 µIU/ml. Ein Nüchternwert für Blutzucker, der unter 100 mg/dl liegt, ist ein Zeichen dafür, dass noch keine Insulinresistenz vorliegt. Werte zwischen 100 und 126 legen jedoch diese Vermutung nahe und ergeben damit den Verdacht auf einen Prädiabetes. Eine Untersuchung des HbA1c-Werts kann diesen Verdacht erhärten.
Während in der Schulmedizin mehr Wert auf einen fast aussagelosen BMI gelegt wird, hat sich in mehr informierten Kreisen das Verhältnis von Bauchumfang zu Hüftumfang als ein relativ zuverlässiges Beurteilungskriterium erwiesen.
Geschlecht |
Ausgezeichnet |
Gut |
Durchschnitt |
Risiko |
Männer |
<0,85 |
0,85-0,89 |
0,90-0,95 |
>0,95 |
Frauen |
<0,75 |
0,75-0,79 |
0,80-0,86 |
>0,86 |
Der Wert wird ermittelt, in dem man Umfang von Hüfte und Taille misst und den Wert für die Taille durch den Wert für die Hüfte dividiert. Der Wert für die Hüfte wird sich im Wesentlichen kaum verändern, da die Knochenstruktur des Beckens weitestgehend konstant bleibt. Der Umfang der Taille jedoch verändert sich mit der Einlagerung von viszeralem und abdominalem Fettgewebe, was dann die unterschiedlichen Werte ergibt.
Finden Sie sich nach der Berechnung dieses Verhältnisses in der Rubrik „Risiko“ wieder, dann besteht zumindestens der Verdacht, dass hier ein Prädiabetes entstanden sein könnte. Umgekehrt, die Kategorie „ausgezeichnet“ und „gut“ gibt kaum Grund zu einer solchen Vermutung.
Diese Form der Risikoevaluierung ist wesentlich zuverlässiger als mithilfe des BMI. Beim BMI wird nicht mit in Betracht gezogen, wie viel Muskelmasse vorhanden ist. Und da Muskeln schwerer sind als Fett, hat jeder Bodybuilder einen BMI, der in die Kategorie „Notfall“ gehören würde. Das Hüft/Taille-Verhältnis dagegen macht Aussagen über die Akkumulation von Fetten im Bauchbereich und damit, wie viel viszerales Fett die inneren Organe umgibt, was ein Risikofaktor für Erkrankungen darstellt. Es ist auch ein potenter Indikator für eine Insulin- und Leptinresistenz, und damit für einen Prädiabetes oder Diabetes.
Was tun?
Die Antwort ist immer die Gleiche: Eine möglichst naturgerechte Ernährung, Vermeidung von Zucker, Konservierungsstoffen und den vielen anderen Sachen aus industriell gefertigten Nahrungsmitteln, ein guter Schlaf und ein Hobby, das die Freude an der Bewegung steigert.
Da wir ja von der Schulmedizin erfahren haben, dass die Änderung von Lebensstil und Ernährung die Nebenwirkungen von Statinen beseitigen kann, plädiere ich dafür, es sofort mit dieser Änderung zu versuchen und nicht auf die Statine zu warten. Sollten Sie aber schon unter Diabetes beziehungsweise Prädiabetes leiten, dann sind diese Änderungen umso wichtiger (auch um den Einsatz von Statinen zu vermeiden).
Mit oder ohne medikamentöse Therapie, vor allem beim Prädiabetes, wo in der Regel keine Medikamente zum Einsatz kommen, gibt es die Möglichkeit über Heilfasten das Krankheitsbild nachhaltig günstig zu beeinflussen.
Während das Heilfasten unter Umständen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden muss oder sollte, und das auch nur zeitlich begrenzt, kann intermittierendes Fasten fast ohne qualifizierte Anleitung durchgeführt werden. Hierzu hatte ich auch diesen Beitrag verfasst: Intermittierendes Fasten. Diese Fastenform kann über einen langen Zeitraum durchgeführt werden, ist sehr variabel in der Durchführung und bringt als eine Form der Kalorienrestriktion gesundheitliche Vorteile gerade im metabolischen Bereich. Daher bietet sich dieses Fasten gerade für Prädiabetiker an.
Zum Leidwesen der Schulmedizin spielen Statine bei dieser Behandlungsform nicht einmal als Mittel der letzten Wahl eine Rolle. Aber wir wollen Patienten heilen und sie nicht fit machen, damit sie teure Cholesterinhemmer schlucken können.
Fazit
Prädiabetes ist etwas leicht Vermeidbares. Es wird zum Problem, wenn man sich auf das schulmedizinische Behandlungssystem einlässt, das seine Patienten zu Patienten macht durch die Gabe von fragwürdigen Medikamenten. Prädiabetes entsteht allerdings auch ohne das Dazutun der Schulmedizin, durch falsche Ernährung und einem massiven Zuwenig an körperlicher Bewegung.
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