Die Diabetische Makroangiopathie ist eine Folgeerkrankung, die sich bei Menschen mit Diabetes mellitus zeigt (= Sekundärerkrankung). Hauptsächlich ist der Diabetiker vom Typ 2 betroffen.

Bei der Makroangiopathie sind die großen und mittleren Blutgefäße des Organismus durch arteriosklerotische Veränderungen geschädigt, wodurch lebensbedrohliche Situationen entstehen können. Nicht immer tritt die Makroangiopathie erst im späteren Verlauf eines Diabetes auf, die Anzeichen lassen sich auch bereits im subklinischen Stadium (bevor sichere Zeichen für die Zuckerkrankheit zu sehen sind) feststellen.

Neben einem andauernd erhöhten Blutzucker fördern vor allem Cholesterin, falsche Ernährungsgewohnheiten, ein erhöhter Blutdruck, Adipositas und der Genuss von Nikotin die Ablagerungen in den Gefäßen. Sie sind eine Folge des metabolischen Syndroms. Die gebildeten Plaques setzen sich aus den übermäßigen Komponenten (Zucker, Cholesterin, Fett) zusammen und verengen das Gefäß. Hierdurch verlangsamt sich der Blutfluss, die Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen und Sauerstoff ist reduziert, was zu Störungen an Geweben und Organen führt.

Die sich aus einer diabetischen Makroangiopathie entwickelnden Erkrankungen sind begünstigen einen Herzinfarkt, Schlaganfall, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) an den Beinen sowie die koronare Herzkrankheit (KHK).

Die KHK gilt als führende Todesursache eines Diabetes. Hierbei erhält der Herzmuskel nicht mehr ausreichend Sauerstoff und stirbt ab. Die für eine KHK typischen Symptome einer Angina pectoris fehlen meist beim Diabetiker (= stumme Myokardischämie), die Störung gilt aber unverändert als Vorbote eines Herzinfarktes.

Bei gut zwölf Prozent aller Diabetiker lassen sich zerebrale Durchblutungsstörungen (im Gehirn) nachweisen. Hier drohen Hirninfarkte in Form einer TIA (transischämische Attacke) oder eines Schlaganfalls.

Im Bereich der Beine zeigt sich das klassische Bild der pAVK. Das Gehen ist erschwert, schmerzhaft und mühsam. Kennzeichen sind häufiges Stehenbleiben und Laufen nur kurzer Distanzen (Schaufenstergang = Claudicatio intermittens). Im Verlauf kommt es zu weiteren Einschränkungen der Durchblutung mit abgeschwächtem Puls, kalten und weißen Beinen, Verlust von Muskelmasse und Sensibilitätsstörungen bis hin zur Taubheit. Zuletzt wird das Gewebe durch die Mangelversorgung geschädigt, es drohen Ulcus cruris und der Verlust der betroffenen Region.

Die verschiedenen Störungen lassen sich durch eine ausgedehnte Diagnostik rasch erkennen, jedoch meist in ihrer Symptomatik nur lindern und nicht aufhalten.

Neben Anamnese und Inspektion wird vor allem das Blutbild ausgewertet (Blutzucker, Enzyme, Entzündungswerte). Der gestörte Blutfluss lässt sich anhand einer Szintigraphie darstellen, zum Teil können auch im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung Plaques beseitigt werden. Die Sonographie stellt die Beschaffenheit von Organen und Gefäßen dar (z.B. Ultraschall der Karotiden). Daneben werden auch der Blutdruck und die Hirndurchblutung kontrolliert.

Die wichtigste Diabetes Therapie zur Vermeidung oder Verzögerung von Makroangiopathien ist ein gut eingestellter Blutzucker.

Daneben kann eine ausgewogene, gesunde, fett- und kohlenhydratreduzierte Ernährung die Bildung von Plaques vermeiden bzw. verlangsamen. Auch die Reduktion des Körpergewichts dient der Behandlung.

Durch Lösen von Plaques (medikamentös oder operativ), Gefäßprothesen oder den Einsatz eines Stents kann die Zirkulation auch peripherer Körperregionen aufrecht erhalten werden. Die Regulierung des Blutdrucks ist ebenfalls wichtig.

Hautveränderungen (Diabetischer Fuss) und weitere Gewebeveränderungen bedürfen weiterer Maßnahmen.

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Dieser Beitrag wurde am 23.04.2022 erstellt.

Eine gefährliche Folgeerkrankung des Diabetes mellitus ist das Diabetische Fußsyndrom.

Zu Beginn bilden sich Geschwüre an den Endgliedmaßen, zunächst den Zehen. Diese dehnen sich im Verlauf aus und können schlimmstenfalls zu Teilamputationen an den Füßen führen.

Jeder Diabetiker sollte also über diese Folgeerkrankung informiert sein, da der Diabetiker 40 mal häufiger von dieser Erkrankung betroffen ist als der Nicht-Diabetiker.

Jährlich rund 28.000 Amputationen bei Zuckerkranken machen die Wichtigkeit der Vorbeugung deutlich.

Der Diabetiker sollte unbedingt einen Diabetesarzt oder eine Diabetes-Fußambulanz aufsuchen, um dem Diabetischen Fußsyndrom durch frühzeitige Therapie entgegenzutreten. Der Beginn dieser Erkrankung verläuft leider schleichend und zunächst unbemerkt.

Erst schlecht verheilende Wunden oder beginnende Geschwürbildung lässt diese Erkrankung sichtbar werden. Mit hohem und schlecht eingestelltem Zuckerspiegel über einen längeren Zeitraum erhöht sich die Gefahr des Diabetischen Fußsyndrom kontinuierlich.

Diabetiker des Typ II, also des sogenannten „Alterszucker“ mit einer Nervenschädigung oder verengten Beingefäßen haben ein besonders hohes Risiko, im Verlauf der Stoffwechselerkrankung auch Schädigungen der Füße zu erleiden.

Wichtig für die Vorbeugung ist, dass der Diabetiker auf perfekt passendes Schuhwerk und Strümpfe ohne Nähte und einengende Bündchen achtet. Kleinste Druckstellen oder das Anstoßen der Zehen in den Schuhen können durch fortschreitendes vermindertes Schmerzempfinden zu schlecht verheilende Verletzungen führen, die sich in der Folge zu einem ersten Geschwür auswachsen könnten.

Spezielles Diabetikerschuhwerk ist hier ein etwas teureres aber eben sehr hilfreiches Mittel zu Vorbeugung. Hat der Diabetiker sich eine Verletzung am Fuß zugezogen, ist es unbedingt erforderlich hiermit sofort einen Arzt aufzusuchen.

Da die Durchblutung speziell beim Diabetestyp II schlechter als beim gesunden Menschen ist, besteht hier schnell die Gefahr der Lochbildung an der verletzten Stelle. Selbstbehandlung ist hier nicht empfehlenswert und kann sehr schnell den gesamten Fuß gefährden.

Weiterhin ist speziell beim Diabetiker gute Fußpflege, also Haut- und Nagelpflege sehr wichtig. Auch eingewachsene Fußnägel oder rissige Hornhaut können zu irreparablen Schäden am Fuß führen. Spezialisierte Fußpflegesalons, die oftmals auch Hausbesuche anbieten, können bei der Pflege der Füße eine große Hilfe sein, da es gerade im Alter bei der Pediküre am eigenen Fuß zu Verletzungen kommen kann.

Auch die Fußpflegepräparate sollten möglichst mit dem Arzt oder aber dem Fußpflegepersonal abgesprochen werden, weil es auf dem Markt verschiedene Präparate gibt, die für die Pflege der empfindlichen Diabetikerhaut nicht geeignet ist.

Die Vermeidung der direkten Sonnenbestrahlung der Füße und des Barfußlaufens wegen Fußpilz- und Verletzungsrisiko runden die Vorbeugung vor dem Diabetischen Fußsyndrom ab.

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Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut des Auges, die in erster Linie Diabetiker trifft. Diabetiker leiden in der Regel unter Durchblutungsstörungen, die auf Dauer die Blutgefäße verändern und sogar zerstören können. Das betrifft leider auch die Augen.

Die veränderten Blutgefäße in der Netzhaut beeinträchtigen die Sehschärfe und -fähigkeit, schränken das Gesichtsfeld ein und im schlimmsten Fall kann es zur Erblindung kommen.

Die Ursachen für diese Erkrankung sind stark erhöhte Blutzuckerwerte sowie zu hoher Blutdruck und/oder zu hohe Blutcholesterinwerte. Aber auch die hormonellen Umstellungen in der Zeit der Pubertät oder während einer Schwangerschaft können zu einer Retinopathie führen.

Die Ärzte unterscheiden zwischen einer leichten und einer schweren Form von diabetischer Retinopathie. Bei der leichteren Art, der so genannten nicht-proliferativen Retinopathie, wird die innerste Schicht der kleinen Blutgefäße in der Netzhaut beschädigt und verändert, so dass es zu Durchblutungsstörungen und zu Gefäßausbuchtungen kommen kann, die Gefäße platzen und die Folge sind Blutungen in der Netzhaut.

Auf diese Weise gelangen Flüssigkeit, Eiweiße und Fette in die Netzhaut und lagern sich dort ab. Das führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sehschärfe. Das nächste Stadium dieser Erkrankung ist dann die so genannte proliferative Retinopathie.

Es entstehen neue Blutgefäße, die bis ins Innerste des Auges, dem Glaskörper, hineinwachsen können. Die Gefäßwände dieser Blutgefäße sind allerdings äußerst dünn und brüchig.

So kann es bei plötzlichem Bluthochdruck passieren, dass die Blutgefäße platzen und somit Blut in den Glaskörper des Auges dringt. Das Sehvermögen verschlechtert sich und die Sehschärfe nimmt stark ab.

Noch schlimmer ist es, wenn sich dann noch die Gefäße im Glaskörper vernarben, denn das kann zu Netzhautablösungen führen. Die Folge wäre Erblindung, schlimmstenfalls muss der Betreffende sogar mit dem Verlust des Auges rechnen.

Aber auch die Regenbogenhaut des Auges kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn dort infolge der Retinopathie der Augeninnendruck steigt, könnte der Grüne Star die Folge sein.

Die diabetische Makulopathie ist die dritte Variante der diabetischen Retinopathie. Bei dieser Form ist vor allem die Netzhautmitte, dem Ort des schärfsten Sehens, betroffen.

Im Falle einer Erkrankung können Sehzellen zerstört werden, was bei nicht sofortiger Behandlung zur Erblindung führt.

Das Tückische an der diabetischen Retinopathie ist, dass der Betreffende erst nichts merkt. Der Krankheitsverlauf ist schleichend und schmerzlos. Erst im fortgeschrittenen Stadium suchen die Betroffenen einen Arzt auf.

Doch wenn diese Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt wird, kann auch dieser zur Erhaltung des Augenlichts nicht mehr viel tun. Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung, gerade bei Diabetikern, unbedingt ratsam.

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Oder: Was Diabetes und Rumpelstilzchen gemeinsam haben

Es ist ziemlich erschreckend:

  • Nur 16 Prozent der Befragten wissen, dass Diabetes in einem direkten Zusammenhang mit Herzinfarkten steht.
  • Nur magere 7 Prozent wissen, dass Diabetes einen Schlaganfall auslösen kann.
  • Immerhin 50 Prozent (aber immer noch zu wenige) wissen, dass Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes ist.
  • Und nur 13 Prozent der Befragten wissen, dass ein Verwandter mit Diabetes das eigene Risiko für die Erkrankung steigert.

Da sind die Gesundheitsmagazine der schreibenden Zunft und des Fernsehens voll von Berichten über die neue Volksseuche „Diabetes“. Man könnte also davon ausgehen, dass jeder weiß, dass Diabetes keine süße, harmlose Erkrankung ist, wo mal der Blutzucker ein bisschen erhöht, aber ansonsten harmlos ist.

Man könnte (beziehungsweise sollte) davon ausgehen, dass jeder weiß, wie die Ursachen und dann die Folgen dieser Krankheit aussehen. Denn, wie gesagt, es herrscht kein Informationsmangel zu diesem Thema.

Umso überraschender sind scheinen die Ergebnisse einer Befragung in Großbritannien zu sein. Hier die „Rohdaten“ der Überraschung:

  • Nur 16 Prozent der Befragten wissen, dass Diabetes in einem direkten Zusammenhang mit Herzinfarkten steht.
  • Nur magere 7 Prozent wissen, dass Diabetes einen Schlaganfall auslösen kann.
  • Immerhin 50 Prozent (aber immer noch zu wenige) wissen, dass Übergewicht ein Risikofaktor für Diabetes ist.
  • Und nur 13 Prozent der Befragten wissen, dass ein Verwandter mit Diabetes das eigene Risiko für die Erkrankung steigert.

Wer jetzt glaubt, dass die Ignoranz von Ottonormalverbraucher in Sachen Diabetes erschöpft ist, der hat die Rechnung ohne Otto gemacht. Denn es herrscht weitestgehende Unkenntnis bei den meisten, wenn es um die Folgeerkrankungen und -schäden geht, die von einem schlecht eingestellten Diabetes ausgehen.

So wissen, laut der Umfrage, 70 Prozent der Briten nicht, dass ein fortgeschrittener Diabetes mit der Amputation von Gliedmaßen und Erblindung enden kann.

Wenn man sich die offiziellen Zahlen anschaut, dann leiden zur Zeit rund 5 Prozent der Briten an Diabetes, Tendenz steigend (Diabetes in the UK 2010: Key statistics on diabetes). Das sind knapp 3 Millionen Diabetiker im Vereinigten Königreich.

Hochrechnungen gehen davon aus, dass die Zahl der Diabetiker bis zum Jahr 2025 auf mehr als 4 Millionen Erkrankte ansteigen wird (siehe auch: https://www.diabetes.org.uk/professionals/position-statements-reports/statistics/diabetes-in-the-uk-2012).

Eine Studie aus dem Jahr 2009 zeigt eindrucksvoll den Trend von 1996 bis 2005: Trends in the prevalence and incidence of diabetes in the UK: 1996-2005. Im Jahr 1996 starteten die Briten mit nur 2,8 Prozent Diabetikern. 2005 waren es dann schon beeindruckende 4,3 Prozent. Die Zahl der übergewichtigen Diabetiker nahm von 46 auf 56 Prozent zu.

Laut Robert-Koch-Institut sieht es in Deutschland noch wüster aus: Hier liegt der Prozentsatz von Diabetikern bei 7,2 Prozent. Man vermutete einen weiteren Pool an unentdeckten Diabetikern von 2,1 Prozent.

Aber trotz beträchtlicher Fallzahlen und einer noch bedrohlicheren Prognose für die nahe Zukunft ist das Wissen um die Katastrophe mehr als mager.

Die Menschen wissen anscheinend auch heute noch nicht, dass von zwei gleichaltrigen Individuen der Diabetiker eine 36-prozentig höhere Wahrscheinlichkeit hat, aus dem Leben zu scheiden, als ein Gesunder.

Statistisch gesehen sind diese 36 Prozent hoch signifikant. Damit lässt sich kaum die allgemein vorherrschende Meinung erklären, dass der Diabetes Typ-2 eine leichtzunehmende Erkrankung sei. Denn ein Diabetes geht nicht vorbei wie eine Erkältung.

Auf meiner Suche nach Befragungen in Deutschland im Stile der britischen Untersuchung bin ich nur indirekt fündig geworden.

Das Deutsche Diabetes Forschungsinstitut der Universität Düsseldorf hatte 2003 eine online Umfrage durchgeführt, in deren Verlauf die Befragten unter anderem auf diese Frage antworten sollten: „Sind Sie von Diabetes betroffen und/oder beruflich interessiert?“

Von den Befragten waren nur 4,9 Prozent weder betroffen oder beruflich interessiert. Das heißt also, dass nur knapp 5 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung an diesen Fragen interessiert sind (ohne über die Krankheit oder beruflich sich damit auseinander setzen zu müssen) und somit ein einigermaßen klares Bild von dieser Krankheit haben (sollten).

Laut Antidiabetika-Hersteller Sanofi-Aventis wissen die „meisten Deutschen“, dass Diabetes eine Volkskrankheit ist, die vererbt wird. Wenn die Aussage von Sanofi richtig ist, dann schlagen die Deutschen die Briten in Sachen Ignoranz um Längen.

Weiter führt die Webseite von Sanofi aus, dass die „breite Bevölkerungsschicht weder die Risikofaktoren der Erkrankung kennt, noch weiß, dass durch einen gesunden Lebensstil vorgebeugt werden kann.

Eine von der Firma selbst durchgeführte bundesweite Umfrage „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ gab Grund zu der Vermutung, dass die Aufklärung über Diabetes bei Weitem noch nicht ausreichend sei. Hier ein paar „Rohdaten“ dieser Befragung:

  • Weniger als 50 Prozent der Befragten wissen, dass eine Hauptursache für Diabetes ein ungesunder Lebensstil ist.
  • Nur 30 Prozent kennen Übergewicht als Risikofaktor.
  • 15 Prozent gehen davon aus, dass Sport oder körperliche Bewegung bei zur Vorbeugung von Diabetes fehl am Platz sind.

Das deckt sich übrigens mit den Erfahrungen aus meiner Praxis.

Beispiele gefällig?

  • „Mein Sohn isst morgens nun mal nur ein Nutella-Brot.“
  • „Ach, ein wenig Naschen muss der Kleine doch dürfen…“
  • „Ich brauche meine Nerven-Nahrung…“

Und wenn selbst bei Sportveranstaltungen dann auch noch Zucker-Limo (dazu gehören auch die Energy-Drinks!) ausgeschenkt werden, fällt mir gar nichts mehr ein.

Zurück zur Befragung: Von den befragten Diabetikern kannten über 70 Prozent nicht die Bedeutung von HbA1c, beziehungsweise warum dieser Wert für sie wichtig ist. Hier musste erst eine Pharmafirma etwas Licht in das süße Dunkel bringen. Von offizieller Seite scheint man nicht sonderlich interessiert zu sein.

Dies ist übrigens nicht meine Einschätzung, sondern die der online Ausgabe der „Welt“. Die schrieb nämlich im März 2013 unter dem Titel „Pro Tag 1000 neue Diabetes-Patienten in Deutschland“, dass paradoxerweise nur wenige Politiker ein Interesse an diesen Missständen zeigten. Und mit 1000 neuen Diabetes-Fällen jeden Tag liegt Deutschland einsam an der Spitze. Europameister im Krankwerden.

Und was haben nun Diabetes und Rumpelstilzchen gemeinsam? Naja, weder von Diabetes, noch von Rumpelstilzchen wissen die Meisten anscheinend, worum es sich handelt. Nur dass es sich bei Diabetes nicht um eine Märchenfigur handelt. Wer aber glaubt, dass Diabetes eigentlich keine richtige Erkrankung ist und mit ein paar Tricks abgewehrt werden kann, der glaubt auch an Rumpelstilzchen.

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Insulin ist ein Eiweiß, das als Botenstoff wirkt. Der Bildungsort des Peptidhormons ist die Bauchspeicheldrüse, die das Protein bei Bedarf ins Blut abgibt.

Vor allem bei einem steigenden Glucose-Spiegel im Blut-Plasma wird das Hormon ins Blut ausgeschüttet, denn es befähigt die Körperzellen zur Aufnahme des Traubenzuckers.

Ohne Insulin könnten die Körpergewebe, Muskeln, Nerven und die Leber die Glucose nicht nutzen, sodass ihnen der lebenswichtige Nährstoff fehlte. Hingegen stiege der Blutzuckerspiegel auf ein gefährliches Maß an.

Glucose ist der wichtigste Energielieferant für die Zellen. Wenn der Nährstoff im Überfluss verfügbar ist, beginnt die Leber den Traubenzucker in Fett umzuwandeln. In der Folge entsteht eine Fettleber, an der bereits 20% bis 40% der Menschen „leiden“. Die meisten wissen von ihrer Fettleber gar nichts, wundern sich aber über solche Symptome wie Müdigkeit und andere Symptome… Mehr dazu übrigens in meinem Beitrag zur Fettleber: https://www.gesund-heilfasten.de/fettleber/

Zurück zum Insulin. In unserer „Stammesgeschichte“ (Evolution) war es wichtig Reserven zu bilden, denn Nahrung war oft ein knappes Gut. Die enormen Mengen an Zucker und anderen Kohlenhydraten, die wir heute dauernd verzehren, hatte die Evolution nie „eingeplant“. Deswegen führt unsere üppige Ernährung zu Problemen.

Zu wenig beachtet wird dabei die zu hohe Insulin-Ausschüttung ins Blut. Denn das Hormon soll ja den Überfluss bewältigen und so ein gesundes Gleichgewicht herstellen. Doch wenn der Insulin-Spiegel über Jahre hinweg regelmäßig zu hoch ist, drohen Gefahren für die Gesundheit.

Die Zellen wehren sich gegen die negativen Auswirkungen des Botenstoffes. Sie reagieren immer schwächer auf das Hormon und es entsteht eine Insulinresistenz. Zudem sind die Insulin-produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse durch die ständige Überlastung geschwächt. Dann kann das Organ die benötigte Hormon-Dosis nicht mehr bereitstellen. Beide Faktoren lösen den Diabetes Typ 2 aus, der landläufig „Alterszucker“ genannt wird. Doch der gestörte Stoffwechsel betrifft nicht nur den Glucose-Haushalt, sondern noch eine Reihe anderer Prozesse.

Die Insulinresistenz führt zum metabolischen Syndrom. Im Verlauf der Ketten-Reaktion geraten die Cholesterin-Werte aus dem Gleichgewicht, sodass die nachteilige LDL-Konzentration im Blut-Plasma steigt, während der vorteilhafte HDL-Wert sinkt.

Folge ist dann eine zunehmende Arteriosklerose und Bluthochdruck mit allen bekannten Gefahren für das Herz-Kreislauf-System. Der ständig erhöhte Glucose-Wert verursacht Gewebsschäden an Nerven, Muskeln und Knochen. Osteoporose, Neuropathien und anderen Erkrankungen ist der Boden bereitet. Gleichzeitig können die Zellen weniger Vitamin C aufnehmen. Denn es sind dieselben Transportproteine in den Zellmembranen, die den Vitalstoff und Glucose ins Zellinnere einschleusen. Bei zu hohen Zuckerwerten verhindert der Traubenzucker den Einstrom des Vitamins in die Zellen.

Insulin fördert auch die Vermehrung und Entwicklung von Körperzellen. Doch dies ist im Hinblick auf mögliche Krebserkrankungen keinesfalls positiv, wenn die Insulin-Ausschüttung dauernd Spitzen-Werte erreicht. Denn auch die aggressiven Tumor-Zellen werden durch das Hormon im Wachstum übermäßig angeregt. Eine weitere Wirkung des Insulins ist die gesteigerte Aufnahme von Kalium in die Zelle. Das führt zur Hypokaliämie, bei der die Konzentration des Minerals im Blut-Plasma erniedrigt ist. Es drohen Herz-Rhythmus-Störungen und Muskelschäden.

Fatal sind weitere auch Wirkungen des Insulins. Das Hormon fördert die Synthese von Fett und Leberstärke und hemmt gleichzeitig den Abbau der Speicherstoffe. So entsteht ein Teufelskreislauf, wenn zu viel Kohlenhydrate verzehrt werden. Die Gewichtszunahme wird durch den Effekt enorm gesteigert.

Die Aufnahme großer Mengen Zucker und anderer Kohlenhydrate greift in das hormonelle Geschehen ein. Besonders die Insulin-Ausschüttung sollte bei der täglichen Ernährung berücksichtigt werden. Wenn das metabolische Syndrom bereits ausgeprägt ist, hilft nur eine Diät, die Glucose-Spitzen verhindert und den Insulin-Spiegel niedrig hält.

Mehr zum Thema: Diabetes Folgen – Diabetes Ernährung – Diabetes Test – Blutzuckerwerte

Beitragsbild: 123rf.com – lightwise

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Diabetes und Herzinfarkt sind zwei Erkrankungen die fast „Hand in Hand“ gehen. Ein Blick in die USA zeigt erschreckende Entwicklungen.

Dort sind heute die Hälfte der Amerikaner bereits Diabetiker oder befinden sich in einem Vor-Stadium.

Für die Letzteren ist es dann nur noch eine Frage der Zeit beziehungsweise sich verschlechternden Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, bis dass auch sie das Prädikat „Diabetiker“ aufgedrückt bekommen.

Für Deutschland gibt es unterschiedliche Zahlen. Einig sind sich die „Experten“ jedoch, dass Diabetes auch hier im Vormarsch ist. Eine Grafik auf Seite 11 eines 2013 erschienenen Diabetes Gesundheitsberichts zeigt einen Anstieg von 5,9 Prozent im Jahr 1998 auf 9,7 Prozent im Jahr 2009.

Das ist fast eine Verdoppelung der Erkrankungen in etwas mehr als 10 Jahren. Die Grafik zeigt außerdem nur die Fälle, die tatsächlich therapiert worden sind. Die Dunkelziffer, und damit die Personen mit Prädiabetes, sind hier noch gar nicht erfasst.

Das scheint auch der Autor dieses Beitrags zu wissen. Denn er verfasst einen Absatz, der mit „Die Dunkelziffer“ überschrieben ist. Demzufolge gibt es für die Altersgruppe 55 bis 74 Jahre Hinweise, dass es auf jeden hier diagnostizierten Diabetesfall eine Person gibt, die Diabetes hat, es aber nicht weiß.

Während sich also ein bedrohlicher Diabetes anbahnt, der erst dann entdeckt wird, wenn es eigentlich schon zu spät ist, hat die Erkrankung selbst alle Zeit der Welt, die für sie typischen Schädigungen anzurichten. Und eine dieser Schädigungen ist die Beeinträchtigung der Arterien und Kapillaren, sowohl systemisch als auch am Herzen selbst (Herzkranzgefäße).

Grund für diese Entwicklung ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerwert, der es der Glukose im Blut erlaubt, sich mit Proteinen aus seiner Umgebung zu verbinden und diese somit „toxisch“ werden zu lassen.

Geschieht dies in den Kapillaren der Augen, dann ist das Nachlassen der Sehkraft, schlimmstenfalls eine Erblindung (Retinopathie) die Folge des Diabetes. Erfolgt dies in der Peripherie, dann kommt es zur Ausbildung von Gangränen.

Bei der „Verzuckerung“ der größeren Gefäße stellt sich eine sogenannte Makroangiopathie ein, die schlimmstenfalls zu kompletten Gefäßverschlüssen führen können. Das betrifft das Herz als auch Extremitäten, besonders die unteren Extremitäten.

Werden die Nerven von diesem Prozess betroffen, dann leidet der Betroffene an einer diabetischen Neuropathie. Die diabetische Nephropathie ist ein weiterer Prozess, der auf der dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten beruht.

Damit ist es nicht mehr verwunderlich, warum mit der Zahl der steigenden Diabetesfälle auch eine steigende Zahl an Herzinfarkten beziehungsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen ist. Mit verantwortlich für die Zunahme von Diabetes sind aber nicht nur der „Lebenswandel“ oder besonders ungünstige Essgewohnheiten.

Junkfood, industriell gefertigte Nahrungsmittel, Zucker etc. sind als die Hauptverursacher von Diabetes beziehungsweise einer Störung des Stoffwechsels zu betrachten. Dazu gesellt sich noch die Tatsache, dass es inzwischen eine „Unmenge“ an Arzneimitteln gibt, die bei sehr „prominenten“ Erkrankungen eingesetzt werden, und als Nebenwirkung die Verursachung von Diabetes haben.

Der Treppenwitz hier ist, dass es sich teilweise sogar um kardiologische Präparate handelt, direkt wirksame und indirekt wirksame. Statine und Betablocker stehen hier ganz oben auf der Liste der Verursacher. Wie sie das machen, das erfahren Sie hier: Medikamente – Nebenwirkung: Diabetes!

Dass Medikamente das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen können, ist eigentlich nichts Neues. Es wird nur jedes Mal von der Schulmedizin mit andächtigem Staunen als Neu bewertet.

Anscheinend ist Der Skandal um Vioxx-Studien der Firma Merck schon längst vergessen (zugunsten der Pharmaindustrie), wo sich herausstellte, dass dieses Schmerzmittel das Risiko für Herzinfarkte vervierfachte. Man vermutet heute, dass in den rund 10 Jahren Marktpräsenz 60.000 Patienten dem Medikament zum Opfer fielen.

Aber nicht nur diese Medikamente verursachen mehr oder weniger direkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es gibt noch andere gute Medikamente zum Krankwerden. Andere Schmerzmittel, Avandia, ausgerechnet ein Diabetesmittel und ähnlich desaströs wie Vioxx, Anti-Baby-Pillen und so weiter sorgen „fleißig“ für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

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Menschen, die an einer Diabetes leiden, haben grundsätzlich die Möglichkeit, jeden Beruf zu erlernen und auszuüben, den sie möchten.

Einschränkungen, die ihre Berufswahl betrifft, ergeben sich ausschließlich aus dem § 5 des Arbeitsschutzgesetzes, in dem es heißt , dass…

  1. „Der Arbeitgeber (…) durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln [hat], welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind.
  2. Der Arbeitgeber hat die Beurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen. Bei gleichartigen Arbeitsbedingungen ist die Beurteilung eines Arbeitsplatzes oder einer Tätigkeit ausreichend.
  3. Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch:

1. die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes

2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen

3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit

4.die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken

5.unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten.“ ( § 5 ArbSchG).

Bei Diabeteserkrankten muss zwischen krankheitsspezifischen und tätigkeitsspezifischen Risiken unterschieden werden.

Krankheitsspezifische Risiken sind hierbei Folgen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung), die zu einer Fremd- oder Selbstgefährdung führen können, sowie das Auftreten weiterer Sekundär- oder Folgeerkrankungen.

Bei einer Unterzuckerung kann insbesondere in Tätigkeitsbereichen, denen Überwachungsfunktionen mit Verantwortlichkeit für das Leben anderer angegliedert sind oder die an sich eine Gefahr bergen (Feuerwehrmann, Kampfpilot usw.) eine Gefährdung auftreten.

Unter tätigkeitsspezifischen Risiken sind zum Beispiel die Beeinträchtigungen zu nennen, die sich durch die Symptome der Stoffwechselerkrankung Diabetes ergeben.

So können Betroffene einem unstrukturierten Tagesablaufes oder einer just-in-time Belastungen nicht gewachsen sein. Auch sollten Tätigkeiten nicht verrichtet werden, die begünstigende Auswirkungen auf das Auftreten von chronischen oder akuten Folgeerkrankungen des Diabetes haben, wie zum Beispiel Taucharbeiten etc.

Für Diabetiker ungeeignet sind alle Berufe, die einen schwer planbaren Tagesablauf enthalten, da hier die notwendigen regelmäßigen Essenszeiten meist nicht eingehalten werden können. Auch Berufe, die mit einer starken körperlichen Belastung einhergehen oder in Wechselschichten verrichtet werden müssen, sind für Diabetiker nicht gesundheitsförderlich.

Es ist jedoch nicht unmöglich, trotz der Erkrankung diese Berufe auszuüben. Hierzu muss sich der Betroffene sehr gut schulen und beraten lassen und gleichzeitig über ein Höchstmaß an Selbstdisziplin (tägliche Stoffwechselselbstkontrolle) verfügen. Zudem ist es wichtig, dass der Betroffene selbst erkennen kann, wann eine Hypoglykämie droht. Und auch die Kollegen, die mit einem an Diabetes mellitus Erkrankten zusammenarbeiten, müssen über die Erkrankung informiert werden, um bei einer plötzlich auftretenden hypoglykämischen Stoffwechselentgleisung die richtigen Hilfsmaßnahmen ergreifen zu können.

Jedoch treten nur ca. 15% dieser Unterzuckerungen im Berufsumfeld auf, die restlichen zu Hause oder woanders. Zudem können die meisten Hypoglykämien, da sie nur leicht sind, vom Diabetiker eigenständig behoben werden; nur bei 12 % der Fälle ist das Eingreifen Fremder notwendig.

Diabetes und Schwerbehindertenausweis

Wenn bis 2010 ein Diabetiker einen Schwerbehindertenausweis mit einem Grad über 50% erhalten möchte, muss er nachweisen können, dass sich in seinem Falle der Diabetes nur sehr schwer einstellen ließ und daher das Risiko einer Hypoglykämie überdurchschnittlich hoch war. Durch eine Änderung der „zweiten Verordnung zur Veränderung der Versorgungsmedizinverordnung“ ist nun nicht mehr die Schwere des Diabetes, sondern der damit verbundene Therapieaufwand entscheidend.

Nach den neuen Richtlinien ist derjenige Diabetiker als „gravierend in der Lebensführung eingeschränkt“ zu betrachten, der seinen Blutzuckerspiegel eigenständig misst und mindestens viermal täglich Insulin injizieren muss.

Und diese Einschränkung reicht aus, um als schwebehindert zu gelten. Um jedoch die Anerkennung zu bekommen, muss der Betroffene seine Blutzuckermessungen und Injektionen über mehrere Wochen dokumentieren und Insulindosen individuell anpassen.

Diabetiker profitieren meist von der Anerkennung als Schwerbehinderte, müssen jedoch bedenken, dass es auch Nachteile haben kann. So ist ein Arbeitnehmer verpflichtet, seine Arbeitgeber über die Schwerbehinderung zu informieren. Insbesondere bei Berufsanfängern kann dies zu Verunsicherungen führen. Jeder Betroffene sollte daher abwägen, ob ein Schwerbehindertenausweis für ihn sinnvoll und frei von Stigmatisierung ist.

Frühverrentung bei Diabetes

Aufgrund einer Diabeteserkrankung und deren Folge- und/oder Sekundärerkrankungen gehen immer mehr Menschen frühzeitig in die Rente.

Die Kosten für die Frühverrentung von Diabetiker betrugen deutschlandweit 2011 7,7 Milliarden EUR. Damit ist der Diabetes mellitus die teuerste Erkrankung der Industriestaaten und jährlich steigt die Zahl der Erkrankungen alarmierend.

Mehr zum Thema: Diabetes Therapie – Insulintherapie – Diabetes Folgen

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Diabetes vom Typ 2 bricht aufgrund von äußeren Faktoren aus.

Die schon genannten Beschleuniger dieser Krankheit sind Bewegungsmangel, aber vor allem Übergewicht. Bis auf das Zehnfache steigt das Krankheitsrisiko, wenn Sie schon 5 bis 10 Kilo zu viel mit sich herumschleppen.

Ihr Körper kann auch bei Übergewicht noch genügend Insulin produzieren. Aber bei verfetteten Muskeln und Zellen hat es das Insulin schwer, seine Arbeit zu verrichten.

Die Fettzellen geben Resistin ins Blut ab. Dies ist ein Hormon, das erst vor kurzer Zeit entdeckt worden ist. Dieses Hormon senkt die Körperreaktionen auf das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin. Ihre Zellen benötigen mehr Insulin, um der Glucose die „Tür zu öffnen”. Auf Dauer gesehen muss Ihre Bauchspeicheldrüse mehr und mehr Insulin freisetzen. Das geht einige Zeit ganz gut. Dann aber sind irgendwann die Drüsen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren, erschöpft. Es kann kein Insulin mehr produziert werden.

Neben dieser Insulin-Resistenz gibt es auch die gestörte Insulin-Freisetzung. Diese tritt auf, wenn Sie eine genetische Vorbelastung für Diabetes haben, wenn also in Ihrer Familie schon Fälle von Diabetes, egal ob Typ 1 oder 2, aufgetreten sind. Dann sind Ihre Blut-zuckerwerte zwar normal hoch, trotzdem reagiert Ihr Körper nur wenig auf Insulin. Hinzu kommt in diesem Fall, dass die Insulin-Ausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse gestört ist.

Normalerweise wird sehr schnell nach den Mahlzeiten Insulin ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Diese Ausschüttung ist dann zeitlich verzögert mit der Folge, dass der Blutzuckerspiegel lange Zeit zu hoch bleibt.

Die Glucose wird nicht mehr von den Zellen aufgenommen, sondern mit dem Urin ausgeschieden. Ihren Zellen steht dadurch kein Hilfsmittel zur Energiegewinnung mehr zur Verfügung.

Mehr zum Thema: Diabetes Folgen – Diabetes Ernährung – Diabetes Test – Blutzuckerwerte

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Prädiabetes ist das Vorläuferstadium von Diabetes Mellitus. Es handelt sich hier um eine Art „Grauzone“ mit erhöhten Nüchternblutzuckerwerten und möglicherweise einigen Symptomen, die später bei einem manifesten Diabetes üblich sind.

Prädiabetes gilt noch nicht als Krankheit. Vielmehr beurteilt die Schulmedizin Prädiabetes als einen Risikofaktor für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen.

Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Prädiabetes und Adipositas, sowie veränderten Blutfettwerten, erniedrigtem HDL-Cholesterin und Bluthochdruck. Dies alles sind typische Charakteristika für ein metabolisches Syndrom, die in diesem Stadium noch weitestgehend ohne Symptome verlaufen mit Ausnahme eines mäßig erhöhten Blutzuckerwerts.

Neben mäßig erhöhten, aber unphysiologischen Nüchternblutzuckerwerten gibt es einen 2. Parameter für Prädiabetes. Und das ist eine gestörte Glukosetoleranz. Dies bedeutet, dass die Blutzuckerwerte über den Tag gemessen Abweichungen vom normalen Verlauf aufweisen. Dies können auch erste Zeichen für eine Insulinresistenz sein, die ein zentrales Merkmal für einen Typ-2-Diabetes ist.

Laut WHO liegt ein normaler Nüchternblutzucker unter 110 mg/dl. Nüchternwerte zwischen 110 und 126 mg/dl gelten als „abnorme Nüchternglukose und gestörte Glukosetoleranz“. Ab 126 mg/dl beginnt der Diabetes. Diese Kriterien stammen aus dem Jahr 2006.
Zum Vergleich Blutzuckerwerte aus den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Stand Dezember 2012.

Die deutschen Diabetologen befinden, dass ein unauffälliger Wert unter 100 mg/dl liegen muss. Werte zwischen 100 und 126 definieren Prädiabetes. Und Werte von >126 mg/dl entsprechen Diabetes.

Eine weitere bestimmende Größe ist das HbA1c. Diese Sonderform des Hämoglobins wird auch als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet. Es handelt sich hier um Hämoglobin, das aufgrund der Glukose im Blut glykiert wird. Glykierung oder Glykation ist eine Reaktion von Kohlehydraten, in diesem Fall Glukose, mit Lipiden, Proteinen, in diesem Fall Hämoglobin, etc., die ohne die Beteiligung von Enzymen abläuft.

Die daraus entstehenden Verbindungen sind in der Regel unphysiologisch bis hin zu gesundheitsschädigend (AGEs). Proteine und Lipide sind nach einer solchen Glykierung biologisch unbrauchbar (Schlacken). So auch das Hämoglobin, das durch die Glukose zu HbA1c „verwandelt wird“.

Und weil hohe Konzentrationen von Glukose über einen längeren Zeitraum zu einem entsprechenden Ausmaß an Glykierung von Hämoglobin führen, eignet sich das HbA1c als Messwert für einen Langzeitverlauf der Glukosewerte.

Auch hier, wie sollte es anders sein, gibt es Grenzwertbestimmungen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft betrachtet einen Wert von größer oder gleich 6,5 Prozent HbA1c als Diabetes. Ein Wert von weniger als 5,7 Prozent gilt als normal. Die Werte zwischen 5,7 und 6,5 Prozent HbA1c würden somit den Bereich Prädiabetes abdecken.

Prädiabetes verläuft in der Regel ohne Symptome. Das einzige „Symptom“ ist ein etwas zu hoher Blutzuckerwert. Patienten, bei denen ein Prädiabetes diagnostiziert worden ist (obwohl er keine Erkrankung im eigentlichen Sinne ist), sollten auf typische Symptome eines Typ-2-Diabetes achten.

Dies sind vermehrter Hunger, Gewichtszunahme und starke Gewichtsabnahme, Fatigue, Schwächegefühl, verschwommenes Sehen, schlecht heilende Wunden, dauerhaftes Kribbelgefühl in Fingern und Zehen beziehungsweise Taubheitsgefühl, häufige Infektionen von Gaumen, Haut, Vagina und Blase, und ein hoher BMI.

Diese Symptome sind, wie gesagt, keine Symptome eines Prädiabetes. Ihr Auftauchen signalisiert vielmehr, dass der Betroffene jetzt nicht mehr prädiabetisch ist, sondern sein Zustand sich in einen behandlungsbedürftigen Typ-2-Diabetes ausgeweitet hat.

Die Schlacht um die Ursachen

Die Schulmedizin erklärt gerne einen genetischen Zusammenhang als eine Ursache, vielleicht sogar die wichtigste Ursache, für Diabetes und Prädiabetes. Es gibt Zwillingsstudien, die gezeigt haben, dass Diabetes zu 90 bis 100 Prozent bei beiden eineiigen Zwillingen entsteht, was auf die identische genetische Basis hinweisen für die Erkrankung hinweisen soll.

Solche Erklärungen sind, dem Niveau der Schulmedizin entsprechend, vollkommen am Augenschein verhaftet. Denn eine genetische Basis für Diabetes und Prädiabetes wäre bei Zwillingsstudien nur dann gegeben, wenn alle Umwelteinflüsse und Ernährungsgewohnheiten für die Zwillinge unterschiedlich ausfielen.

Das heißt mit anderen Worten, dass die gleiche Ernährungsgewohnheit, die gleiche Umwelt, und so weiter bei den diabetischen Zwillingen ebenso als Ursache angesehen werden kann wie ihre Gene. Um dies festzustellen, müssten eineiige Zwillinge getrennt leben, unter vollkommen unterschiedlichen Bedingungen.

Erst wenn diese Umweltbedingungen ausgeschaltet sind und sich dann immer noch eine 90 bis 100-prozentige Inzidenz ergibt, dann sind genetische Grundlagen sehr wahrscheinlich. Aber solche Studien gibt es meines Wissens nicht.

Aber solche Behauptungen haben natürlich auch ihr Gutes. Wer den genetischen Glaubensgrundsatz sich zu eigen macht, der sieht Diabetes als etwas Unausweichliches, als etwas Schicksalhaftes, mit dem sich ja nahe Familienangehörige auch schon auseinandersetzen mussten.

Eine solche Einstellung weigert sich natürlich die wahren Ursachen zu sehen und zu benennen. Denn das könnte eine unangenehme Wahrheit aufdecken. Und diese Wahrheit heißt, dass die Genetik nur eine untergeordnete Rolle spielt, dafür aber Umweltfaktoren, die absolut vermeidbar wären, diese Erkrankung begünstigen.

Um welche Umweltfaktoren es sich hier handelt, und warum kaum jemand Interesse hat, diese so zu verändern oder abzuschaffen, dass die Wahrscheinlichkeit für Diabetes gesenkt wird, dass erkläre ich im Folgenden.

Statine – Cholesterinsenker

Ich beginne mit einer Ursache, die sehr vermeidbar ist, deren Stellenwert aber durch die Schulmedizin permanent heruntergespielt wird. Und das sind Medikamente, die Diabetes verursachen beziehungsweise begünstigen. Eines dieser Medikamente sind die Statine.

Statine werden in zunehmendem Maße verordnet, da es laut schulmedizinischen Dogma gilt, dass böse Cholesterin aus den Körpern der Patienten zu verscheuchen. Wie sehr das Thema Statine und Diabetes hinter verschlossenen Türen und in „Expertenkreisen“ diskutiert wird, zeigt ein Beitrag des „Web MD“ mit dem Titel (übersetzt): Können Statine das Diabetesrisiko erhöhen?

Denn die unschöne Antwort lautet: Je nach Substanz ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Diabetes von 10-30 Prozent. Wäre Diabetes genetisch bedingt, würde es solche Zahlen nicht geben. Anders herum: Wer immer noch an die Genetik glaubt, kann diesen Zahlen keinen Glauben schenken. Selbstverständlich wird in diesem Artikel die Studie, die diese Ergebnisse produzierte, sofort von den „Experten“ kritisiert und abgelehnt.

Und das zum Leidwesen jener Statine, die gezeigt hatten, dass sie das Risiko für Diabetes sogar senken konnten.

2014 veröffentlicht der „Web MD“ einen weiteren Artikel zu diesem Thema. Eine weitere Studie wird hier zitiert, die feststellt, dass Statine zu Gewichtszunahme und erhöhten Blutzuckerwerten führt. Die Autoren sahen hier ein höheres Risiko für Diabetes von 12 Prozent und eine durchschnittliche Gewichtszunahme von einem Viertel Kilogramm.

Was danach folgt, das kann man einfach nur noch als phänomenal bezeichnen. Trotz des erhöhten Risikos für Diabetes hält die Schulmedizin an der Gabe von Statinen fest (besonders die Kardiologen unter ihnen). Begründung: Statine schützen vor koronarer Herzkrankheit. Da ist Diabetes das geringere Übel. Dabei dachte ich immer, dass Diabetes ein Risikofaktor für koronare Herzkrankheit ist (Statine schützen also vor KHK indem sie das Risiko dafür erhöhen?).

Lösung des Dilemmas durch einen überraschenden Vorschlag seitens der Schulmediziner: Wenn durch Statine das Risiko für Diabetes erhöht wird, dann lässt sich dieses Risiko durch Veränderung von Ernährung und Lebensstil beseitigen.
Dieser Vorschlag ist deswegen so phänomenal, weil er 1. das Zugeständnis macht, dass durch diese Maßnahmen Diabetes beeinflussbar ist.

Und 2. sollen jetzt Ernährungsumstellung und Änderung des Lebensstils dafür Sorge tragen, dass der Patient weiterhin sein Statin einnehmen kann, ohne dass er diese bedenkliche Nebenwirkung erdulden muss. Damit bleibt der Patient durch eigene Bemühungen weiterhin zahlender Kunde von Arzt und Pharmaindustrie, und die Schulmedizin kann weiterhin behaupten, dass Statine extrem gut verträglich sind.

In den USA geht man inzwischen sogar so weit, dass die amerikanischen Dachverbände für Diabetologen und Kardiologen zusammen Leitlinien entworfen haben, die alle Diabetiker im Alter von 40 Jahren und darüber mandatorisch auf Statine eingestellt sehen wollen (Statins for Patients With Diabetes: ADA).

Zwischenfazit: Bei einem solch wirren Konzept in der Behandlung von Diabetes ist es nicht verwunderlich, wenn Prä-Diabetiker durch solche Medikationen in einen fulminanten Diabetes getrieben werden. Es ist sogar anzunehmen, dass die Zahl der zunehmenden Diabetikerfälle auch auf diese Praxis zurückzuführen ist. Besonders „beeindruckend“ ist, die Veränderung von Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten als Mittel der letzten Wahl anzusehen.

Oder mit anderen Worten: Wenn alles nichts mehr hilft, dann dürfen mal die alternativen Konzepte ran. Warum auch nicht, wenn die sonst so verteufelten und „nicht evidenzbasierten“ alternativen Behandlungsformen das eigene Geschäft sichern helfen… Denn auch bei dieser überraschenden Empfehlung geht es nicht um den Patienten und seine Gesundheit, sondern um die Rechtfertigung einer fragwürdigen Praxis und damit um das Geschäft mit der Gesundheit.

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Prädiabetes und andere Triggerfaktoren

Statine sind mit Sicherheit nicht der wichtigste Faktor, und schon gar nicht der alleinige Faktor, der Prädiabetes und Diabetes begünstigt. Sie können aber zu einem solchen werden, wenn man als Patient an solche dogmengläubigen Schulmediziner gerät. Bevor dies der Fall ist, gibt es eine Reihe von anderen Faktoren, die hier einen ungünstigen Einfluss ausüben und zu Prädiabetes führen können.

Eine neue Studie von 2017 (Physical Activity and Abnormal Blood Glucose Among Healthy Weight Adults.) analysierte eine zuvor gemachte Umfrage mit 1153 gesunden Teilnehmern auf HbA1c-Werte und körperliche Aktivitäten. Die Autoren ermittelten, dass Teilnehmer mit körperlichen Aktivitäten von weniger als 30 Minuten in der Woche eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen erhöhten HbA1c-Wert von über 5,7 Prozent hatten als Teilnehmer mit mehr körperlicher Aktivität. Von allen als inaktiv bewerteten Teilnehmern, älter als 20 Jahre, war 1/4 prädiabetisch oder Diabetiker. Eine Analyse der inaktiven Teilnehmer im Alter von über 40 Jahren ließ diesen Prozentsatz auf 40 Prozent ansteigen.

Die Autoren vermuteten daher, dass Leute, die die meiste Zeit ihres Lebens im Sitzen verbringen, trotz normalen Gewichts metabolische Veränderungen aufweisen, die sonst nur typisch für Übergewichtige sind. Daher ist der Blick auf die Waage nicht unbedingt ein Grund zur Beruhigung. Denn langes Sitzen scheint hier einen schädigenden Einfluss auszuüben, der dem des Rauchens und/oder Übergewichts nahekommt. Von daher ist es wichtig, langfristiges Sitzen zu vermeiden oder durch häufiges Aufstehen zu unterbrechen (aber nicht aufstehen, um draußen zu rauchen, was ähnlich verrückt wäre wie mit Diabetes fördernden Statinen Diabetiker vor kardiovaskulären Problemen zu schützen).

Damit hätten die Autoren ein weiteres Argument gefunden für einen Lebensstil, der ein gewisses Quantum an körperlichen Aktivitäten beinhaltet. Dieser Lebensstil sollte aber nicht erst dann zum Einsatz kommen, wenn der Arzt dem Patienten ein Statin verschreibt, weil dieser Diabetes hat, und damit die Nebenwirkungen des Statins kaschieren hilft. Wenn es auch fraglich ist, ob Sport oder andere körperliche Aktivitäten beim Abnehmen nachhaltig helfen können, so scheint es außer Frage zu stehen, dass sie positive Einflüsse auf den Metabolismus des Organismus ausüben und somit zu seiner Gesunderhaltung beitragen. Denn auch schlanke und normalgewichtige Personen können an einem metabolischen Syndrom leiden. Metabolisches Syndrom und Übergewicht sind nicht unbedingt Synonyme.

In den USA sind inzwischen rund 1/3 aller Amerikaner übergewichtig oder adipös. 50 Prozent davon leiden unter Prädiabetes oder Diabetes. Und 1/3 unter Bluthochdruck. Laut Aussagen von Professor Lustig leiden mindestens 50 Prozent aller Amerikaner unter irgendeiner Form von Insulinresistenz, gleichgültig ob übergewichtig oder normalgewichtig. Dies scheint der Grund dafür zu sein, dass die Zahl an Diabetesfällen im Verlauf der letzten 30-40 Jahre fast exponentiell angestiegen ist.

Dr. Lustig vermutet weiterhin das rund 80 Prozent der übergewichtigen Bevölkerung eine metabolische Erkrankung hat, mit einer Insulinresistenz, die sich in einer Reihe von Erkrankungen manifestiert, wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und Demenz. Rund 20 Prozent der Populationen ist metabolisch gesund.

Auf der anderen Seite, so erklärt er, haben von 70 Prozent der Normalgewichtigen 40 Prozent eine Insulinresistenz bei Laboruntersuchungen und gleichzeitig Anzeichen eines metabolischen Syndroms. Auch diese Leute gehen in Richtung Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Demenz.

Die Prävalenz des metabolischen Syndroms ist unter normalgewichtigen Leuten nicht so groß im Vergleich zu übergewichtigen Leuten. Das Verhältnis liegt bei 40 Prozent zu 80 Prozent. Wenn man aber jetzt nachrechnet, und die Prozentzahlen auf die absoluten Zahlen der Bevölkerung umrechnet, dann gibt es mehr Kranke unter den „Dünnen“ als unter den „Dicken“. Professor Lustig führt diese Entwicklung auf den exzessiven Einsatz und Konsum von Zucker jeglicher Art zurück, im Zusammenspiel mit körperlicher Inaktivität.

Körperliche Aktivität ist für ihn die beste gesundheitliche Prophylaxe, die sich jeder selbst angedeihen lassen kann. Allerdings liegt das Augenmerk und die Beurteilung für den Erfolg körperlicher Aktivitäten nicht auf dem Aspekt der Gewichtsabnahme. Was körperliche Aktivität bewirken soll, das ist die Abnahme von viszeralem Fettgewebe und damit eine Reduktion des Bauchumfangs. Er sagt dazu: Die Leute verlieren hier Zentimeter, nicht Kilos. Und das Verlieren von Zentimetern im Bauchbereich bedeutet eine Verbesserung der metabolischen Gesundheit.

Wann bin ich ein Prädiabetiker?

Wie bereits weiter oben ausgeführt, kann ein Teil dieser Frage durch einen Bluttest beantwortet werden. Nüchternblutzuckerwerte und HbA1c sind hier durchaus aussagekräftig. Optimal ist natürlich eine tägliche Selbstkontrolle mithilfe eines Messgeräts für Blutglukose.

Noch besser ist die Messung der Nüchternwerte von Insulin. Diese sollten unter 5 liegen, besser noch unter 3 µIU/ml. Ein Nüchternwert für Blutzucker, der unter 100 mg/dl liegt, ist ein Zeichen dafür, dass noch keine Insulinresistenz vorliegt. Werte zwischen 100 und 126 legen jedoch diese Vermutung nahe und ergeben damit den Verdacht auf einen Prädiabetes. Eine Untersuchung des HbA1c-Werts kann diesen Verdacht erhärten.

Während in der Schulmedizin mehr Wert auf einen fast aussagelosen BMI gelegt wird, hat sich in mehr informierten Kreisen das Verhältnis von Bauchumfang zu Hüftumfang als ein relativ zuverlässiges Beurteilungskriterium erwiesen.

 Geschlecht  Ausgezeichnet  Gut  Durchschnitt  Risiko
 Männer  <0,85  0,85-0,89  0,90-0,95  >0,95
 Frauen  <0,75  0,75-0,79  0,80-0,86  >0,86

Der Wert wird ermittelt, in dem man Umfang von Hüfte und Taille misst und den Wert für die Taille durch den Wert für die Hüfte dividiert. Der Wert für die Hüfte wird sich im Wesentlichen kaum verändern, da die Knochenstruktur des Beckens weitestgehend konstant bleibt. Der Umfang der Taille jedoch verändert sich mit der Einlagerung von viszeralem und abdominalem Fettgewebe, was dann die unterschiedlichen Werte ergibt.

Finden Sie sich nach der Berechnung dieses Verhältnisses in der Rubrik „Risiko“ wieder, dann besteht zumindestens der Verdacht, dass hier ein Prädiabetes entstanden sein könnte. Umgekehrt, die Kategorie „ausgezeichnet“ und „gut“ gibt kaum Grund zu einer solchen Vermutung.

Diese Form der Risikoevaluierung ist wesentlich zuverlässiger als mithilfe des BMI. Beim BMI wird nicht mit in Betracht gezogen, wie viel Muskelmasse vorhanden ist. Und da Muskeln schwerer sind als Fett, hat jeder Bodybuilder einen BMI, der in die Kategorie „Notfall“ gehören würde. Das Hüft/Taille-Verhältnis dagegen macht Aussagen über die Akkumulation von Fetten im Bauchbereich und damit, wie viel viszerales Fett die inneren Organe umgibt, was ein Risikofaktor für Erkrankungen darstellt. Es ist auch ein potenter Indikator für eine Insulin- und Leptinresistenz, und damit für einen Prädiabetes oder Diabetes.

Was tun?

Die Antwort ist immer die Gleiche: Eine möglichst naturgerechte Ernährung, Vermeidung von Zucker, Konservierungsstoffen und den vielen anderen Sachen aus industriell gefertigten Nahrungsmitteln, ein guter Schlaf und ein Hobby, das die Freude an der Bewegung steigert.

Da wir ja von der Schulmedizin erfahren haben, dass die Änderung von Lebensstil und Ernährung die Nebenwirkungen von Statinen beseitigen kann, plädiere ich dafür, es sofort mit dieser Änderung zu versuchen und nicht auf die Statine zu warten. Sollten Sie aber schon unter Diabetes beziehungsweise Prädiabetes leiten, dann sind diese Änderungen umso wichtiger (auch um den Einsatz von Statinen zu vermeiden).

Mit oder ohne medikamentöse Therapie, vor allem beim Prädiabetes, wo in der Regel keine Medikamente zum Einsatz kommen, gibt es die Möglichkeit über Heilfasten das Krankheitsbild nachhaltig günstig zu beeinflussen.

Während das Heilfasten unter Umständen unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden muss oder sollte, und das auch nur zeitlich begrenzt, kann intermittierendes Fasten fast ohne qualifizierte Anleitung durchgeführt werden. Hierzu hatte ich auch diesen Beitrag verfasst: Intermittierendes Fasten. Diese Fastenform kann über einen langen Zeitraum durchgeführt werden, ist sehr variabel in der Durchführung und bringt als eine Form der Kalorienrestriktion gesundheitliche Vorteile gerade im metabolischen Bereich. Daher bietet sich dieses Fasten gerade für Prädiabetiker an.

Zum Leidwesen der Schulmedizin spielen Statine bei dieser Behandlungsform nicht einmal als Mittel der letzten Wahl eine Rolle. Aber wir wollen Patienten heilen und sie nicht fit machen, damit sie teure Cholesterinhemmer schlucken können.

Fazit

Prädiabetes ist etwas leicht Vermeidbares. Es wird zum Problem, wenn man sich auf das schulmedizinische Behandlungssystem einlässt, das seine Patienten zu Patienten macht durch die Gabe von fragwürdigen Medikamenten. Prädiabetes entsteht allerdings auch ohne das Dazutun der Schulmedizin, durch falsche Ernährung und einem massiven Zuwenig an körperlicher Bewegung.

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Unter einer Insulinresistenz versteht man eine Erkrankung, bei der die Insulinrezeptoren hauptsächlich der Fett-, Leber- und Muskelzellen und weiterer Zellen nicht mehr auf das von der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon Insulin reagieren.

Eine bestehende Insulinresistenz kann ursächlich für den Diabetes und auch die Adipositas sein.

Insulin – das Blutzuckerhormon

Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und reguliert hauptsächlich den Blutzuckerspiegel. Das Hormon sorgt dafür, dass Glucose in die Körperzellen aufgenommen werden kann. Wenn mit der Nahrung Kohlehydrate aufgenommen werden, werden diese zu Glucose umgebaut und gelangen dann über den Darm ins Blut – der Blutzuckerspiegel steigt.

Um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken und eine Überzuckerung des Blutes zu verhindern, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Durch die Aufnahme von einfachen Kohlenhydratketten, wie sich beispielsweise in Weißbrot oder Zucker zu finden sind, steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell an und eine Menge Insulin muss schnellstmöglich ausgeschüttet werden.

Nachdem sich der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert hat, sinkt auch der Insulinspiegel im Blut ab.

Insulin – Mehr als ein Zuckerregulator

Wie viele Hormone hat Insulin nicht nur eine einzige Aufgabe. Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Stoffwechselforschung haben bei Versuchen mit Mäusen festgestellt, das das Hormon auch Gene aktiviert. Diese Gene sind für die Produktion der Desmosomen zuständig. Das sind Halte-Apparate zwischen den Zellen, die dem Gewebeverband Stabilität verleihen und in der Darmschleimhaut das Einsickern von Fremdstoffen in den Körper verhindern.

Auch Krankheitserreger werden durch diese kleinsten Barrieren vom Eindringen in den Körper abgehalten. Je weniger Desmosomen durch mangelnde Effizienz des Insulins vorhanden sind, desto durchlässiger wird der Darm. Dann entsteht das Leaky-Gut-Syndrom, der „löchrige Darm“, der ein Einfallstor für  allerhand krank machende Einflüsse darstellt.

Insulinresistenz – die Vorwarnstufe des Diabetes mellitus Typ II

Medizinisch Insulinresistenz wird diese Erkrankung auch als Prä-Diabetes bezeichnet, da sie häufig ein Vorbote einer Diabetes-Erkrankung ist.

Das erste Anzeichen, dass eine Insulinresistenz vorliegen könnte, ist ein ausgeprägter Umfang des Bauches; je größer der Bauchumfang, desto größer auch das Risiko einer Insulinresistenz und späteren Diabetes II Erkrankung. Nach dieser Inaugenscheinnahme kann der behandelnde Arzt den Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand bestimmen; liegt dieser höher als 99 – 126 mg/dl Blut, kann dies ein weiteres Indiz für eine Insulinresistenz sein. Typisch ist das Vorliegen leicht erhöhter Blutzuckerwerte und ein stark erhöhter Insulinwert. Meist verläuft die Prä- Diabetes symptomlos und wird so häufig nur zufällig bei einer Routineuntersuchung oder gar nicht entdeckt.

In manchen Fällen kommt es zu dunklen Flecken an Knie, Knöcheln, Ellenbogen, Nacken und Achselhöhlen – hier liegt dann eine ernste Form der Insulinresistenz, die Acanthosis nigricans vor.

Mehr zum Thema auf: Insulinresistenz und Diabetes Risikotest: Der Standl-Biermann-Score

Ursachen der Insulinresistenz

Auch wenn es noch keine konkreten Kenntnisse zu den Ursachen für die Entstehung der Insulinresistenz gibt, wird heute das Zusammentreffen verschiedener Faktoren verantwortlich gemacht. Ein Hauptteil macht die Ernährung aus. Werden große Mengen an zuckerhaltigen Nahrungsmittel und Getränken aufgenommen, die zudem noch nährstoffarm sind, begünstigt dies die Entstehung eines Prä- Diabetes.

Da der Zucker- und Insulinspiegel bei der oben beschriebenen Ernährung immer wieder stark steigen und abfallen, muss von der Bauchspeicheldrüse entsprechend viel Insulin her- und bereitgestellt werden.

Ist der Körper nun viele Jahrzehnte lang dieser Belastung mit Insulin ausgesetzt, kommt es in vielen Fällen zu einer Resistenzreaktion. Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Entstehung einer Insulinresistenz begünstigt, die ein Mangel an Bewegung. Da in der heutigen Zeit die meisten Tätigkeiten sitzende ausgeführt werden, kommt dieser Faktor in der Regel zum Tragen. Kommt dann auch noch eine Adipositas (Fettleibigkeit) hinzu, ist die Wahrscheinlichkeit einer Insulinresistenz sehr groß.

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Insulinresistenz: Ist der Glykämische Index egal?

Der glykämische Index sagt aus, mit welcher Geschwindigkeit die Glukose aus einem Nahrungsmittel aufgenommen wird. Ist der glykämische Index hoch, treten kurzzeitig sehr hohe Blutzuckerwerte auf. Lange gingen Mediziner davon aus, dass eine Diät aus Nahrungsbestandteilen mit einem niedrigen glykämischen Index einen positiven Effekt auf den Stoffwechsel hat. Insbesondere solle eine derartige Diät die gefürchtete Insulinresistenz vermeiden helfen, so die gängige Ärztemeinung. Insulinresistenz bedeutet, dass die Gewebe auf Insulin kaum noch ansprechen.

Das Bauchspeicheldrüsen-Hormon veranlasst die Körperzellen zur Aufnahme des unverzichtbaren Basis-Brennstoffes. Reagieren die Zellen nicht mehr, entsteht ein Diabetes Typ 2. Doch auch bei einem Diabetes Typ 1 kann sich nach Jahren, oft Jahrzehnten, eine Insulinresistenz entwickeln. Nach Meinung der Ärzte sollte der glykämische Index aber nicht nur eine Rolle für die Ausprägung der Insulinresistenz spielen. Auch die Blutfett- und Cholesterinwerte, sowie Bluthochdruck könne die Diät im Zaum halten, glaubten die Mediziner.

Eine vom Journal of the American Medical Association (JAMA) in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2014 konnte diese Annahmen nicht bestätigen. Erstaunlicherweise bewirkte eine Diät aus Lebensmitteln mit niedrigem glykämischem Index genau das Gegenteil: Bei den Studienteilnehmern zeigte sich eine relative Insulinresistenz. In der Untersuchung spielte aber nicht nur der glykämische Index, sondern auch der absolute Kohlenhydratgehalt eine Rolle.

Enthält ein Nahrungsmittel viel Kohlenhydrate, ist nicht automatisch auch der glykämische Index hoch. Manche Obstsorten enthalten zwar viel Zucker, den der Körper jedoch relativ langsam aufnimmt und die daher einen niedrigen glykämischen Index haben. In der JAMA-Studie stellten die Wissenschaftler die Diät in 4 Stufen und wechselnden Kombinationen beider Werte (Kohlenhydratgehalt und glykämischem Index) zusammen.

Allerdings zeigte sich in der Studie, was schon in anderen Untersuchungen der letzten Jahre deutlich wurde: Lebensmittel mit hoher Absolut-Konzentration an Kohlenhydraten steigern die Insulinresistenz und beeinflussen auch andere Stoffwechsel-Parameter negativ. Dies ist auch der Fall, wenn der glykämische Index der Gesamtnahrung niedrig ist.

Entscheidender Faktor ist also der Kohlenhydratgehalt unserer Nahrung. Lediglich der Triglyzeridwert (Einfache Fette) sinkt unter dem Einfluss eines niedrigen glykämischen Index. Insgesamt aber sind es also kohlenhydratarme Diäten, die alle Blutfettwerte wie Cholesterin und auch den Blutdruck senken. Dabei können die reduzierten Kohlenhydrate auch durch Proteine und ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden.

Präventive Maßnahmen

Um einer Insulinresistenz vorzubeugen oder diese zu heilen, ist Bewegung und Sport eine sehr wichtige Therapie. Diese sollte (je nach Fitnessstand), täglich ab 5 Minuten bis zu täglich 45 Minuten betrieben werden; Nordic Walking ist hier ein perfekter Einstieg.

Zudem sollte die Ernährung nachhaltig umgestellt werden, weg von Weißmehlprodukten und Zuckerüberschuss. Eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse, Obst, (Vollkorn-)brot etc. können zu einer Verbesserung es Zustandes oder eine ganzheitliche Heilung der Insulinresistenz führen.

Durch die Steigerung der Muskelaktivität und einer ausreichenden Zufuhr von Mineralstoffen können die Insulinrezeptoren wieder aktiviert oder sogar neue hinzugewonnen werden.

In manchen Fällen kann die Gabe von organischen Mineralstoffkomplexen durch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein. Auf Rauchen und Alkohol sollte so weit wie möglich verzichtet werden. Und noch etwas, was ich für wichtig halte: Schlafprobleme sollten gelöst werden. Ein erholsamer Schlaf ist sehr wichtig.

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