Wer den Begriff Harvard University hört, hat Vertrauen, sogar etwas Ehrfurcht vor den hehren Idealen der Wissenschaft. Dass hinter den altehrehrwürdigen Mauern der „Harvard“ in den 1960er Jahren aber auch korrupte Fälscher arbeiteten, gibt die Universität jetzt in einem Schuldeingeständnis zu (University of California).

Der Skandal erschüttert die Glaubwürdigkeit der ganzen Wissenschaft. Begonnen hatte die Geschichte in den 1950er Jahren, als erste Hinweise aufkamen, dass Zucker an der Entstehung der koronaren Herzkrankheit (KHK) erheblich mit beteiligt ist. Zur Überprüfung der These unternahmen 3 Harvard-Forscher 1967 eine erneute Studie. Dabei kamen Robert McGandy, Mark Hegsted und Frederick Stare zu dem Ergebnis, dass die KHK überwiegend durch Fette und Cholesterin verursacht wird. Die Wissenschaftler bestritten zwar nicht die Rolle des Zuckers, spielten dessen Risiko für die Ausprägung der Arteriosklerose aber herunter. Dabei ließen die Forscher wichtige Ergebnisse unter den Tisch fallen, wodurch die wahre Gefahr des Disaccharids jahrzehntelang unterschätzt wurde. Mehr noch: Sie lösten eine regelrechte, teils ungerechtfertigte Cholesterin-Hysterie aus.

Doch wie kommen scheinbar unabhängige Harvard-Forscher dazu, wichtige Resultate aus einer Studie zu verschweigen? Weil sie so unabhängig gar nicht sind! Denn die Untersuchung 226, so die Bezeichnung der Skandal-Studie, sponserte die Sugar Research Foundation (SRF) mit 50.000 Dollar. Aus der damaligen SRF ging die Sugar Association hervor – die Lobby der US-amerikanischen Zucker-Industrie. Fakt ist also: die Forscher hatten sich vom SRF bestechen lassen. Aufgedeckt hatte den Skandal eine tatsächlich unabhängige Studie unter der Federführung von Christin Kearns. In der Forschungsarbeit rufen die Wissenschaftler dazu auf, lobbyfinanzierten Studien weniger Beachtung zu schenken (JAMA).

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Beitragsbild: pixabay.com – 955169

In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, ob Birkenzucker für Diabetiker geeignet ist und welche Rolle dieser spielen kann. Dazu betrachte ich die derzeitige Studienlage und versuche schließlich noch die Frage zu beantworten wie sich das mit Karies verhält.

Los geht es.

Der Birkenzucker; genauer: Xylit, auch Xylitol genannt, vor allem in der englischsprachigen Literatur, ist ein Pentanpentol, was wiederum ein Zuckeralkohol ist, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung als Zuckeraustauschstoff gewonnen hat. Dabei ist die Substanz, die in der Natur vorkommt, bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Emil Fischer beschrieben worden.

Xylit kommt in einer Reihe von Pflanzen vor, wie Gemüsesorten und Früchten (Blumenkohl, Pilzen, Bagasse, Pflaumen, Erdbeeren und so weiter). Allerdings ist die Menge des in den Pflanzen enthaltenen Xylits nicht besonders hoch. Der Anteil liegt zumeist bei weniger als 1 Prozent der Trockenmasse. Damit eignen sich Pflanzen nicht als Xylit-Lieferanten. Die Industrie muss hier also für die Gewinnung auf chemische Prozesse zurückgreifen, wie die Umwandlung von Xylose mit Hilfe von Katalysatoren und unter Druck zu Xylit.

Deswegen kann Xylit aus fast allen pflanzlichen Materialien hergestellt werden. Abfälle aus Gärtnereien und der Holzwirtschaft kommen hier ebenfalls in Betracht wie Altpapier. Appetitlich klingt das nicht, allerdings sind bei regelgerechten Reinigungs-Methoden keine Risiken zu erwarten. Ansätze der TU Wien, jetzt Mikroorganismen zur Synthese einzusetzen, sehe ich jedoch kritisch – dazu aber ein anderes Mal mehr…

Die Forscher manipulieren solange am Genom der Zellen, bis sie die gewünschte Verbindung produzieren. Freilich weiß niemand, was sich genau in den Genen verändert hat. Die Folgen für Mensch und Ökosysteme sind nicht absehbar, denn immer besteht die Gefahr, dass solche GVOs entkommen können.

Xylit scheint sich als Zuckerersatz geradezu anzubieten. Denn die Substanz hat einen sehr ähnlichen Geschmack wie Saccharose, wie die chemische Benennung des allseits bekannten Haushaltszuckers lautet. Außerdem ist die Süßkraft mit knapp 100 Prozent von Saccharose nur unwesentlich geringer als der von Haushaltszucker.12

Für die Befürworter der Kalorienzählung, wenn es um Diabetes und Gewichtsreduktion geht, hat Xylit ebenfalls ein „Bonbon“ zu bieten: Es beschert dem Konsumenten nur fast die Hälfte der Kalorien im Vergleich zu Saccharose. Dazu gesellt sich die Tatsache, dass Xylit auch die Insulinsekretion nur halb so hoch anregt wie Zucker und damit einen bessern Glykämischen Index besitzt – und damit wieder eine süße Alternative für Diabetes-Patienten zu sein scheint.

Xylit für Diabetiker?

Es gibt für Xylit eine Reihe von Arbeiten und Veröffentlichungen, die den Nachteil besitzen, an Labortieren durchgeführt worden zu sein. Die Zahl der klinischen Studien hält sich auffallend in Grenzen, was für mich nicht leicht zu verstehen ist. Denn Xylit ist keine toxische Substanz und könnte daher nahezu bedenkenlos in Studien verifiziert werden. Bei einer Reihe von Tieren jedoch gilt diese Bedenkenlosigkeit nicht.

Hier hat Xylit ausgesprochen toxische Effekte, wie zum Beispiel  bei Hunden, Kaninchen, Rindern etc., da Xylit bei den Tieren eine extreme Insulinausschüttung bewirkt, die sie in eine kaum reversible Hypoglykämie manövriert. Bei Hunden sind außerdem Gerinnungsstörungen und Leberprobleme unter Xylit beobachtet worden.

Bei der Suche nach Arbeiten mit humanen Probanden bin ich auf diese Arbeit aus dem Jahr 1977 gestoßen:

In dieser Arbeit bekamen 24 Kinder mit Diabetes täglich 30 Gramm Xylit als Zuckerersatz für die Dauer von 4 Wochen. Die Autoren beobachteten einen signifikanten Anstieg von Harnsäure als hauptsächlichen (Neben)-Effekt. Die Autoren erklärten diesen Anstieg als die Folge des Verzichts auf Saccharose. Dann folgt sofort die  „Korrektur“ dieser Vermutung.

Denn die Autoren berichten, dass bei gesunden Kindern ebenfalls erhöhte Harnsäurewerte beobachtet worden sind, die nach dem Verzehr von Saccharose zu sehen waren. Darum schlossen sie, dass die erhöhten Harnsäurewerte unter Xylit keine pathophysiologische Bedeutung haben können. Sie schlossen weiter, dass Xylit sich als Zuckerersatzstoff für Diabetiker gut eignet, wenn gewisse Dosierungsgrenzen beachtet werden.

Mein Fazit: Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt der Leber, die Fruktose (und Alkohol) metabolisiert. Diese Erkenntnis gab es 1977 noch nicht, wo Zucker auch noch als Nahrungsmittel angesehen wurde. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn bei hohem Zucker und Xylit Konsum auch hohe Harnsäurewerte entstehen.

Inwieweit diese Werte eine Bedeutung für die Gesundheit haben, vor allem wenn die Substanz langfristig eingenommen wird, wird aus dieser Arbeit nicht deutlich. Die Annahme, dass hohe Harnsäurewerte unter Zucker ein Zeichen für die Unbedenklichkeit sind und daher die entsprechenden Werte unter Xylit ebenso, zeigt die damals falsche Einschätzung der gesundheitlich schädigenden Bedeutung von Zucker seitens der Autoren.

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Fructose, xylitol, and sorbitol.

Diese Arbeit von 1980 erschien in  „Diabetes care“. Die Autoren bemerken hier, dass ein Langzeitgebrauch von Zuckerersatzstoffen zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend beurteilt worden war in Bezug auf Sicherheit und Verträglichkeit. Die Autoren empfehlen bemerkenswerterweise diese Ersatzstoffe nicht für Übergewichtige, da sie keinen Nutzen für die Diät dieser Patienten erkennen. Sie vermuten sogar, das Xylit krebserzeugend ist.

Sie sehen einen begrenzten Gebrauch von Sorbitol und Fruktose als unbedenklich an. Sie sehen weiter einen gewissen Vorteil bei einer Diät für normalgewichtige Menschen, die ihren Kalorienbedarf berechnen. Die Autoren fordern aber weitere Studien zu den metabolischen Effekten dieser Substanzen.

Mein Fazit: Die Langzeitstudien zu Fruktose gibt es, ohne dass es sie offiziell gibt. Denn der inzwischen langjährige unfreiwillige Gebrauch als versteckte Kohlenhydrate in den industriell gefertigten Nahrungsmitteln hat die entsprechenden Ergebnisse mit sich gebracht:

Zum  „Vorwurf“ der Kanzerogenität: Dies scheint mir ein wenig aus der Luft gegriffen zu sein. Es gibt keine Hinweise dafür. Im Gegenteil. Xylit scheint sogar einen krebsverhindernden Effekt (bei Lungenkrebs) zu besitzen – wenn man dieser Laborarbeit Glauben schenken darf: Xylitol induces cell death in lung cancer A549 cells by autophagy. Ob das schon ausreicht, Xylit als Krebsmedikament anzusehen, halte ich für wenig gerechtfertigt.

Effect of xylitol and sorbitol on metabolic indices in diabetic children.

Diese russische Arbeit von 1987 untersuchte den Einfluss von Zucker, Sorbitol und Xylitol auf den Stoffwechsel von 80 Kindern mit Diabetes. Die Autoren sahen schon bei geringen Dosierungen von 20 Gramm Sorbitol oder Xylit bedenkliche Effekte beim Lipidstoffwechsel und der Leberfunktion. Von daher empfehlen die Autoren eher niedrige Dosen von Zucker anstelle von Zuckeraustauschstoffen.

Influence of fiber, xylitol and fructose in enteral formulas on glucose and lipid metabolism in normal subjects.

Die Autoren dieser Arbeit empfehlen den Einsatz von Fruktose oder Xylit bei Diabetikern. Warum? Sie sahen bei 8 gesunden Probanden, dass Fruktose und Xylit eine geringere Insulinausschüttung bewirkten als eine ballaststoffreiche Diät und eine Diät ohne Ballaststoffe. Aus dem Abstract wird leider nicht deutlich, um was für eine Diät es sich hier handelt, beziehungsweise welches Lebensmittel und welcher Gehalt an Kohlenhydraten hier gegeben waren.

Auf der anderen Seite waren bezeichnenderweise die Konzentrationen an Triglyceriden unter Xylit signifikant höher als in ballaststofffreien und ballaststoffreichen Formulierungen. Aus diesem Grund empfehlen die Autoren, Glukose gegen Fructose oder Xylit einzutauschen.

Mein Fazit: Es handelt sich hier um die klassische  „wissenschaftliche“ Arbeit, die beweist, was sie beweisen soll. Auch die beobachtete Tatsache, dass die Triglyceridwerte unter Fruktose und Xylit signifikant erhöht waren, gibt den Autoren kein Grund zu Bedenken für diese Empfehlung. Denn erhöhte Triglyceride sind mit Bestandteil der Entwicklung einer Insulinresistenz und damit signifikanter Beitrag zum Diabetes.

Gut hormone secretion, gastric emptying, and glycemic responses to erythritol and xylitol in lean and obese subjects.

Diese Arbeit untersucht die Reaktion des Organismus auf den süßen Geschmack der Zuckeraustauschstoffe Xylit und Erythrit. Die Autoren argumentieren, dass Glukose allein die Rezeptoren für süßen Geschmack im Gastrointestinaltrakt stimuliert und zur Freisetzung von gastrointestinalen Hormonen führt. Daher ist es denkbar, dass der süße Geschmack von Zuckerersatzstoffen ebenfalls zu dieser Hormonfreisetzung führt.

Um diese Frage zu überprüfen, nahmen 10 schlanke und 10 übergewichtige Probanden an der Studie teil. Sie bekamen 75 g Glukose, 50 g Xylit oder 75 g Erythrit in 300 ml Wasser oder Placebo (Wasser) über eine Nasensonde verabreicht.
Die Autoren untersuchten dann die Plasma-Glukose, Insulin, Glucagon-like-Peptid-1, Cholecystokinin und die Geschwindigkeit der Magenentleerung.

Resultate: Xylit und Erythrit zeigten einen signifikanten Anstieg von Cholecystokinin und  Glucagon-like-Peptid-1. Insulin zeigte sich nur unwesentlich verändert. Xylit und Erythrit bewirkten eine signifikante Verlangsamung der Magenentleerung. Dennoch war die subjektive Empfindung der Teilnehmer für den Appetit nach wie vor unverändert.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die Zuckerersatzstoffe wie Glukose auch zu einer Freisetzung von gastrointestinalen Hormonen führen. Die Insulinfreisetzung bleibt davon unberührt.

Mein Fazit: Wie es aussieht, haben die Forscher Recht, die vermuten, dass auch kalorienarme Süßstoffe zu einer Ankurbelung der Verdauungstätigkeit anregen und somit den Boden bereiten für eine latente Bereitschaft, mehr zu essen als normalerweise notwendig ist, um sich kalorisch ausreichend zu versorgen. Über diesen  „Umweg“ führen dann kalorienarme oder -freie Zusatzstoffe zu einer Gewichtszunahme.

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Interessantes für den Zahnarzt

Zucker ist schlecht für die Zähne, das haben wir schon als Kind gelernt. Jetzt heißt es: Xylit ist gut für die Zähne. Wie kommt das? Es spricht viel dafür, dass die Bakterien, die die Karies verursachen (Streptococcus mutans), Xylit nicht für ihren Stoffwechsel heranziehen können und aufgrund von Nährstoffmangel absterben. Aber ist das jetzt schon Kariessprävention?

Eine Studie von 2013 (Visual scoring of non cavitated caries lesions and clinical trial efficiency, testing xylitol in caries-active adults) konnte jedenfalls keinen kariesverhindernden Effekt von Xylit feststellen.

Eine ganz neue Studie (2016) kommt zu einem Kompromiss-Ergebnis:

Erythritol Is More Effective Than Xylitol and Sorbitol in Managing Oral Health Endpoints.

Nicht Xylit ist besonders effektiv bei der Gesunderhaltung des Mund-Rachen-Raumes, sondern Erythrit. Letzteres reduziert effektiv Zahnplaque und Biofilme von Streptococcus auf den Zahnoberflächen, blockiert die Expression von bakteriellen Genen, die bei der Saccharose Metabolisierung beteiligt sind und reduziert die Gesamtzahl an Kariesfällen.

Eine weitere Studie geht ebenfalls dieser Frage nach:

Xylitol Chewing Gums on the Market: Do They Prevent Caries?

Die Logik ist klar: Wenn Xylit Karies verhindert, was hindert uns dann, Kaugummis zu kauen, die Xylit enthalten und damit beim Kauen Karies-Bakterien vernichten?

Die Autoren dieser Studie untersuchten die Kaugummi-Marken aus dem Mittleren Osten, die Xylit enthalten und ermittelten den Xylit-Gehalt.

Resultate: Nur eine Marke wies die Menge an Xylit aus. Zwölf andere Marken gaben nur Prozentangaben. Der Rest machte keinerlei Angaben zum Inhalt. Die ermittelten Werte seitens der Autoren ergab eine durchschnittliche Menge von nur 0,33 Gramm pro Kaugummi.

Die Menge an Xylit lag unter 0,3 Gramm bei 9 Produkten, zwischen 0,3 und 0,5 Gramm bei 7 Produkten und über 0,5 Gramm bei 5 Produkten. Keiner der getesteten Produkte bewirkte eine Veränderung des pH-Werts in vitro oder in vivo.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass die auf dem Markt befindlichen Produkte im Mittleren Osten Xylit-Mengen aufweisen, die weit von den notwendigen täglichen Mengen zur Kariesprävention entfernt sind.

Mein Fazit: Kariesprävention mit Zuckerersatzstoffen scheint auch in der Praxis genau so widersprüchlich zu sein, wie sie es als Idee schon klingt. Es ist anzunehmen, das Xylit Karies nicht fördert, im Gegensatz zu Zucker. Aber das alleine ist noch keine Kariesprävention.

Fazit

Xylit als Zuckerersatzstoff scheint dem Ruf seiner Familie treu zu bleiben. Es gibt unter einem langen und ausreichend hohen Konsum Stoffwechselunregelmäßigkeiten, sodass ein Verzehr seitens Diabetiker und Übergewichtiger nicht ohne Weiteres zu empfehlen ist. Die Tatsache, dass hier Kalorien gespart werden, hat mit den physiologischen Wirkungen der Substanz überhaupt nichts zu tun.

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Sie müssen Ihre Ernährung gar nicht komplett umstellen. Bereits kleine Veränderungen haben eine große Wirkung.

9 Tipps mit denen Sie sich vor Typ 2 Diabetes (Altersdiabetes) schützen

1. Essen Sie mehr Obst und Gemüse und weniger Fett und einfache Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehl. Diese Empfehlung zielt einfach auf eine „gesündere Ernährung“

2. Reduzieren Sie Übergewicht. Bereits 5 Kilo Übergewicht verdoppelt das Diabetes-Risiko. Wenn Sie 10 Kilo zu viel wiegen, verdreifacht sich das Risiko sogar. Durch das geringere Gewicht, verbessert sich auch der Blutzuckerspiegel.

3. Reduzieren Sie die tierischen Fette. Fleisch – Wurst und Co. erhöhen nämlich ebenfalls den Blutzuckerspiegel. Dagegen verringern Omega-3-Fettsäuren das Risiko, eine sog. Insulinresistenz zu entwickeln. Omega-3-Fettsäuren halten die Zellwände „flexibel“ und können dadurch die Aufnahme von Insulin verbessern. Setzen Sie daher ruhig dreimal pro Woche Fisch auf Ihrem Speiseplan. Ersetzen Sie außerdem Ihr normales Öl gegen Leinöl, das rund 50 % Omega-3-Fettsäuren enthält. Ich persönlich nehme das Öl in Kapseln zu mir, weil ich Leinöl nicht mag.

4. Häufig hört man, dass man bei Diabetes Wein oder Bier trinken sollte,weil sich das positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken soll – obwohl der Alkohol im Körper ja in Zucker umgewandelt wird… Zusätzlich entzieht Alkohol dem Körper Magnesium. Aber gerade das Magnesium brauchen Sie, denn eine gute Versorgung mit Magnesium senkt Ihr Diabetes-Risiko um 75 %.

Verzichten Sie daher lieber auf Wein und Bier und trinken Sie zum Beispiel magnesiumreiches Mineralwasser. Ihr Tagesbedarf an Magnesium beträgt 300 bis 400 mg. Vergleichen Sie einmal die verschiedenen Mineralwässer und Sie werden feststellen, dass die mit dem höchsten Magnesiumanteil auch am teuersten sind (weil am seltensten…); wenn Sie das nächste mal im Getränkemarkt sind, schauen Sie sich die Heilwässer auch an. An ein Heilwasser werden nämlich andere Kriterien gestellt als an ein Mineralwasser.

5. Ballaststoffe sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel stabil bleibt. Essen Sie mehr Vollkornprodukte, aber auch Obst und Gemüse. Damit senken Sie Ihr Diabetes-Risiko um 45 %. Nehmen Sie täglich wenigstens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich.

6. Wenn Sie unter einer beginnenden Insulinresistenz leiden, stellt sich die Frage, was Sie tun können… Gezieltes Krafttraining trainiert die schnellen Muskelfasern auf, die den Zucker verbrennen und dadurch natürlich den Blutzuckerspiegel senken.

Diabetiker verfügen oft zu wenig von diesen Muskelfasern. Ich empfehle den Patienten sich in einem Fitnessstudio anzumelden. Nach meiner Erfahrung können Patienten mit einem Typ 2 Diabetes, der nicht länger als 6 Monate besteht, durch ein richtiges Fitnesstraining die Blutzuckerwerte wieder völlig normalisieren.

7. Sehen Sie weniger Fernsehen! Studien haben gezeigt, dass Menschen, die weniger als 10 Stunden in der Woche fernsehen, ein 46% geringeres Diabetes-Risiko haben. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass Menschen, die viel Fernsehen konsumieren, sich auch zu wenig bewegen. Übrigens: Falls Sie es eben anders gelesen haben sollten: 10 Stunden. Pro Woche. NICHT pro Tag… das sind deutlich weniger als zwei Stunden po Tag.

8. Meiden Sie Transfettsäuren unter allen Umständen. Ich nehme an, dass Sie (wie die meisten Menschen) keine Ahnung haben, was Transfettsäuren sind – macht nichts.

Transfettsäuren entstehen bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln; sie „verstecken“ sich auch hinter dem Namen „gehärtete Fettsäuen”. Enthalten sind Transfettsäuren zum Beispiel in Pommes oder anderen Speisen, die frittiert werden. Sie finden Transfettsäuren aber auch in vielen anderen Produkten in den Sie diese nicht vermutet hätten.

Lesen einfach mal die Zutatenliste beim nächsten Einkauf. Transfettsäuren erhöhen Ihr Diabetesrisiko um 40 %, wenn Sie mehr als 3 Gramm täglich davon aufnehmen. Ich halte Transfettsäuren für wesentlich bedenklicher als Cholesterin: selbst wenn Sie ÜBERHAUPT kein Cholesterin mehr Essen würden, könnten Sie Ihren Cholesterin-Spiegel um höchstens 15-20% senken.

9. Nehmen Sie täglich wenigstens 50 µg Selen ein, besser 100 oder sogar 200µg. Selen verbessert die Aufnahme des Insulins in die Zellen, so dass eine Insulinresistenz vermieden wird. 200 µg Selen sind zum Beispiel in 150 g Hering, Tunfisch oder Paranüsse enthalten und auch in 100 g Weizenkleie. Allerdings empfehle ich Paranüsse wegen des Allergiepotentials nicht.

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Kohlenhydrate werden heute noch immer verteufelt – Sie sollten sie meiden, wenn Sie Diabetes vorbeugen wollen… Aber stimmt das wirklich?

Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Meiden sollten Sie auf jeden Fall kurzkettige Kohlenhydrate, zu denen die Monosaccharide (z. B. Fructose, Glucose) und Disaccharide (z. B. Maltose, Lactose) gehören.  Diese lassen den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen als langkettige Kohlenhydrate, die hauptsächlich als Stärke in Lebensmitteln wie Stärke vorkommen.

Diese langkettigen Kohlenhydrate finden Sie vor allem in Mehl, daher in Brot und Nudeln sowie in Reis und Kartoffeln. Vollkornprodukte haben dazu den Vorzug, wertvolle Ballaststoffe zu liefern, die ja Ihr Diabetes-Risiko senken. Die langkettigen Kohlenhydrate werden erst nach und nach zu Glucose umgewandelt.

Das Insulin zum Glucose-Abbau wird sehr langsam freigesetzt und so unnötige Spitzen im Blutzuckerspiegel vermieden. Folge: Ihnen steht dauerhaft mehr Energie in den Zellen zur Verfügung.

Doch auch wenn Vollkorngetreide im Hinblick auf den Glucose-Spiegel etwas günstiger sind als weiße Mehle, so führen alle langkettigen Kohlenhydrate letztendlich auch zu einem Anstieg des Blutzuckers. Zwar geschieht dies nicht so rapide wie nach dem Konsum von Mono- oder Disacchariden, weil langkettige Kohlenhydrate immer zu Monosacchariden abgebaut werden müssen. Dieser Vorgang dauert länger als die Resorption von Fructose oder Glucose.

Daher müssen Diabetiker auch langkettige Kohlenhydrate in Grenzen halten. Auch für die Prophylaxe bei Menschen, die sich vor Diabetes schützen wollen, ist die Beschränkung aller Kohlenhydrate sinnvoll.

Das Wichtigste dabei ist die komplette Vermeidung des Industrie-Zuckers. Auf Fruchtzucker muss leider auch geachtet werden, so dürfen maximal 15 bis 25 g Fructose in der täglichen Ernährung enthalten sein. Doch kommt es auch hier auf die Obst-Sorte an, denn einige Früchte enthalten Quercetin. Den sekundären Pflanzenstoff liefern beispielsweise Äpfel, Grapefruits, Pflaumen und Weintrauben. Quercetin kann begründeten Vermutungen zufolge die Entstehung eines Diabetes verhindern helfen.

Eine ähnliche Wirkung soll das Fisetin der Erdbeere haben. Zurückhaltung ist ratsam bei Kirschen, Bananen, Kiwis und Passionsfrüchten, die rund 4 % Fructose (bezogen auf das Frischgewicht) enthalten, Süßkirschen sogar 13 %. Fruchtsäfte und Produkte mit Glucose-Fructose-Sirup (High-Frucose-Corn-Syrup, HFCS) kommen bei Diabetes gar nicht in Frage und sollten auch zur Vorbeugung der Erkrankung nicht verzehrt werden.

Die empfohlene Gesamtmenge aller Kohlenhydrate, einschließlich Stärke, beträgt 50 g. Diese Angaben beziehen sich auf die Durchschnitts-Konstitution. Wohlgemerkt ist darin die „erlaubte“ Fructose-Menge bereits einberechnet. Wer diese Low-Carb-Diät einhält, hat schon viel für die Vorbeugung von Diabetes getan, wie wissenschaftliche Untersuchungen belegen. Ein beginnender Diabetes Typ II kann sich bei Einhaltung dieser Ernährungsregeln sogar wieder zurückbilden.

Langkettige Kohlenhydrate erweisen sich bei Diabetes und zu dessen Vorbeugung als geringfügig günstiger als Einfach- oder Zweifachzucker. Dies gilt jedoch nur dann, wenn die Verzehrmengen eingehalten werden. Einen grundsätzlichen Schutz vor Diabetes bieten die langkettigen Kohlenhydrate jedoch auch dann nicht, wenn gleichzeitig auf Zucker ganz verzichtet wird.

Optimal ist eine Ernährung, die nicht nur alleine die Art und Menge der Kohlenhydrate berücksichtigt. So senkt ein reduzierter Fleisch-Konsum das Diabetes-Risiko ebenso wie der Verzehr der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Hilfreich sind daneben die ballaststoffreichen Vollkorngetreide, die im Hinblick auf Diabetes einen etwas besseren Schutz bieten als weiße Mehle. Eine Rolle spielt auch die Beachtung der Darmgesundheit und eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung.

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Ein Wort zu Diabetiker-Produkten und Lebensmitteln für Diabetiker: Es gibt mittlerweile nichts, was es nicht gibt. Von Eis über Schokolade bis hin zu spezieller Wurst. Klingelt es bei dieser Aufzählung schon bei Ihnen?

Gerade die „ungesunden” Lebensmittel, auf die Sie verzichten sollten, werden „diabetikerfreundlich” hergestellt und dann teuer verkauft.

Haben Sie schon mal ein Diabetiker-Vollkornbrot gesehen? Sicher nicht, weil Sie es nicht brauchen. Sie können sich nämlich gesund ernähren und sind auf diese ganzen Industrie-Erfindungen nicht angewiesen.

Und auch als Diabetiker ist ja nicht alles tabu. Aber ich rate schon zu einer Umstellung! Es muss keine Schokolade sein. Das Zeug ist einfach schädlich für Ihren Körper.

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Eine richtige und gesunde Diabetiker-Ernährung hat nichts mit einer Hungerkur gemeinsam.

Diese Ernährung soll einfach nur ausgewogen und gesund sein – genauso, wie ich dies allen Patienten empfehle. Aber da geht der Streit schon los. Was ist gesund?

Obst und Gemüse sollten vermehrt gegessen werden – klar. Vollkornprodukte sollten Weißbrot und Weißmehl ersetzen – gerade das Weißmehl hat eine gravierende Auswirkung auf den Blutzuckespiegel, was den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst ist. Gerade diese Kohlenhydrate werden im Körper sehr schnell in Glucose verwandelt.

Für Diabetiker ist es (erst einmal) wichtig die richtigen Kohlenhydrate zu essen. Auch Kuchen enthält immer zu viel Weißmehl, Zucker und meistens auch Fett.

Fleisch oder nicht Fleisch?

Damit wären wir beim Thema Fett: Verzichten sollten Sie bei einer gesunden Ernährung auch so weit wie möglich auf Fleisch und Wurst. Jeden Tag Wurst und Fleisch muss nicht sein und sollte auch nicht sein. Sie müssen nicht Vegetarier werden. Das wollen viele Diabetiker einfach nicht. Aber was ich generell allen meinen Patienten verbiete, ist das Schweinefleisch. Mehr dazu in meinem Beitrag: Krank durch Fleisch?

Dagegen gehört Fisch ein- bis zweimal pro Woche auf Ihren Speiseplan. Aber auch die Sache mit dem Fisch hat ein paar Haken: Mittlerweile gibt es kaum Fisch, der nicht mit Schwermetallen und anderen Giften belastet ist.

Hände weg von fett und süß

Extrem ungesund sind vor allem (leider) die Kombinationen aus fett und süß, wie bereits oben kurz erwähnt: Diese Kombination treibt den Blutzucker extrem in die Höhe. De beliebtesten fett-süß-Kombinationen sind natürlich außer Kuchen (Krapfen, Berliner!), Pommes Frites, Eierkuchen oder auch Milchreis, Sahneeis und die Schokolade. Das tückische daran: es schmeckt leider, weil das Fett ein sehr guter Geschmacksträger ist.

Selbstverständlich einschränken sollten Sie sich auch bei allen anderen Süßigkeiten wie Wassereis und Nüssen.

Falls Sie sich fragen, was Sie überhaupt noch essen sollen oder können: kaufen Sie sich ein „gesundes“ Kochbuch und: fordern Sie meinen Diabetiker-Newsletter an:

Noch eine gute Nachricht: sie brauchen KEINE speziellen Diabetiker-Nahrungsmittel

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Beitragsbild: fotolia.com – alinamd