Diabetes ist eine stille Krankheit. Keine Schmerzen, kein Fieber, kein dramatischer Beginn. Er kommt leise, schleicht sich ein, wird bagatellisiert – und richtet doch Schäden an, die gravierend sind: an Gefäßen, Nerven, Augen, Nieren. Ich frage in meiner Praxis jede neue Patientin, jeden neuen Patienten nach typischen Symptomen: bleierne Müdigkeit, ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, wiederkehrende Infekte, trockene Haut. Viel zu oft höre ich: „Ja, das hab ich schon länger. Aber ich dachte, das sei das Alter.

In solchen Momenten ist ein Test keine Option – sondern Pflicht.

Schulmedizinische Diagnostik: zuverlässig, aber nicht immer vollständig

Die klassische Medizin bietet uns eine Reihe bewährter Testverfahren:

1. Nüchternblutzucker

Am Morgen, nüchtern, wird Blut abgenommen. Liegt der Wert über 126 mg/dl, ist das verdächtig. Zwischen 100 und 125 mg/dl spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz – dem berühmten Prädiabetes. Mehr dazu: Der Diabetes-Bluttest: die Nüchternuntersuchung

2. Oraler Glukosetoleranztest (oGTT)

Nach Gabe einer Zuckerlösung (75 g Glukose) misst man den Blutzucker erneut – nach 2 Stunden. Steigt der Wert über 200 mg/dl, ist die Diagnose gesichert. Diese Methode ist aufwendig, aber gerade bei jungen, normalgewichtigen Menschen mit auffälligen Werten sehr aufschlussreich. Mehr dazu: Der orale Glucosetoleranztest

3. HbA1c-Wert

Ein Langzeitwert, der den durchschnittlichen Blutzucker der letzten 2–3 Monate abbildet. Werte über 6,5 Prozent sind kritisch. Ich halte diesen Test für besonders wertvoll, weil er die Wahrheit über die Zeit erzählt – auch bei Menschen, die „zufällig“ gute Tageswerte haben. Mehr dazu: Kritik: Der HbA1c-Wert – Das „Langzeit-Blutzuckergedächtnis“

4. Urin-Teststreifen

Sie zeigen an, wenn Glukose über die Nieren ausgeschieden wird – ein Zeichen, dass der Blutzucker bereits viel zu hoch war. Diese Methode ist alt, billig, aber in frühen Stadien wenig aussagekräftig.

Die Krankenkassen übernehmen diese Tests – meist auf Nachfrage oder wenn Symptome vorliegen. Dass sie nicht längst zur Routine gehören wie der Blutdruck, halte ich für ein Versäumnis unseres Systems. Ausführlicher dazu: Was der Urin über Diabetes verrät

Und was sagt die Naturheilkunde?

Auch wir Naturheilkundler messen Blutzucker. Aber wir schauen weiter – auf das Terrain, das den Diabetes begünstigt: die Leber, das viszerale Fett, die Bauchspeicheldrüse, den Darm.

In meiner Praxis hat sich folgende Kombination bewährt:

1. Die Kapillarblut-Messung mit Verlaufskurve

Ich messe bei Verdacht mehrmals täglich den Blutzucker – morgens nüchtern, zwei Stunden nach dem Essen, abends. Nicht nur den Wert, sondern auch den Verlauf. Daraus ergeben sich oft Aha-Effekte: „Ich dachte, ich esse gesund – aber nach dem Müsli schießt mein Wert auf 180!“

2. Insulinspiegel im Blut

Ein unterschätzter Marker. Menschen mit Insulinresistenz haben oft normale Blutzuckerwerte – weil der Körper mit immer mehr Insulin gegensteuert. Hohe Insulinwerte sind Vorboten des Typ-2-Diabetes. Sie lassen sich im Blut bestimmen – auch im Rahmen naturheilkundlicher Labore.

3. Mikronährstoffstatus: Chrom, Magnesium, Zink

Diese Spurenelemente sind entscheidend für die Glukoseverwertung. Ein Mangel kann die Insulinwirkung schwächen. Ich messe sie regelmäßig – und supplementiere gezielt.

4. Stuhldiagnostik und Darmflora-Analyse

Die Zusammensetzung unserer Darmbakterien beeinflusst maßgeblich den Zuckerstoffwechsel. Studien zeigen: Menschen mit einer gestörten Mikrobiota entwickeln häufiger Diabetes. In der Alternativmedizin ist das längst kein esoterisches Randthema mehr.

5. Die Harnschau

Der Urin ist mehr als ein Ausscheidungsprodukt. Er ist ein Spiegel innerer Prozesse – ein Zwischenbericht der Niere, der Leber, des Stoffwechsels. Wer ihn betrachtet, erkennt mehr, als viele glauben.

Ein Wort zur Selbstverantwortung

Wenn Sie sich nur einen Satz aus dieser Kolumne merken wollen, dann bitte diesen: Warten Sie nicht auf Symptome. Warten Sie nicht auf das große Blutbild. Fragen Sie aktiv nach Ihrem Zucker.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 22.3.2025 umfassend ergänzt und überarbeitet.

Es gibt eine unsichtbare Epidemie, die Millionen Menschen betrifft – oft ohne dass sie es bemerken. Sie fühlen sich müde, nehmen zu, haben Heißhungerattacken und kämpfen mit diffusen Beschwerden. Doch kaum jemand bringt diese Symptome mit dem wahren Übeltäter in Verbindung: Insulinresistenz.

Seit über 25 Jahren erlebe ich in meiner Praxis, wie Patienten jahrelang nach Erklärungen suchen, während ihr Körper still und heimlich die Kontrolle über den Zuckerstoffwechsel verliert. Was viele nicht wissen: Insulinresistenz ist nicht nur der erste Schritt zu Diabetes, sondern auch ein zentraler Faktor bei Alzheimer, Bluthochdruck und sogar Unfruchtbarkeit. Und das Schlimmste? Sie entwickelt sich schleichend – oft begünstigt durch alltägliche Gewohnheiten, die als „normal“ gelten.

Warum ist diese Störung so verbreitet, und was kann man dagegen tun? Zeit, hinter die Mechanismen dieses unterschätzten Problems zu blicken – und vor allem: herauszufinden, wie man es stoppen kann, bevor es ernst wird.

Beginnen wir mit der Frage:

Was ist Insulinresistenz?

Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung, bei der Zellen in Fettgewebe, Leber und Muskulatur vermindert auf Insulin reagieren. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an, weil die Glukoseaufnahme in die Zellen gestört ist. Diese Störung stellt den gemeinsamen metabolischen Kern vieler chronischer Erkrankungen dar und kann unbehandelt zu Diabetes mellitus Typ 2 führen.

Die Rolle von Insulin im Körper

Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und reguliert den Blutzuckerspiegel. Sobald Kohlenhydrate über die Nahrung aufgenommen werden, werden sie zu Glukose umgewandelt und gelangen ins Blut. Um eine Überzuckerung zu verhindern, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, das die Glukoseaufnahme in die Zellen ermöglicht.

Doch Insulin hat weit mehr Funktionen als nur die Blutzuckerregulation. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung haben gezeigt, dass Insulin auch Gene aktiviert, die für die Produktion von Desmosomen verantwortlich sind. Diese Strukturen verleihen Zellverbänden Stabilität und verhindern in der Darmschleimhaut das Eindringen von Fremdstoffen. Ist die Insulinwirkung reduziert, könnte dies zur Entwicklung eines Leaky-Gut-Syndroms beitragen.

Insulinresistenz als Kern vieler Erkrankungen

Da Insulin auf jede Zelle im Körper wirkt, kann eine gestörte Insulinsensitivität weitreichende Folgen haben.

1. Alzheimer als Diabetes Typ 3

Neuere Forschungen bezeichnen Alzheimer als eine Form der Insulinresistenz im Gehirn. Insulin hat schützende Effekte auf Neuronen. Eine verringerte Insulinsensitivität kann somit zur Bildung von amyloiden Plaques und kognitivem Verfall beitragen. Ausführlich zur Alzheimer-Erkrankung in meinem Beitrag: Alzheimer: wie die komplette „Forschung“ versagt und Heilungs-Chancen verspielt werden

2. Unfruchtbarkeit und hormonelle Störungen

Insulinresistenz spielt eine entscheidende Rolle bei Unfruchtbarkeit. Beim Mann kann sie zur erektilen Dysfunktion führen, während sie bei Frauen mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) in Verbindung steht. Hohe Insulinwerte stimulieren die übermäßige Produktion von Androgenen, was zu Hormonungleichgewichten und Zyklusstörungen führen kann. Was man bei Unfruchtbarkeit tun kann beschreibe ich u.a. hier: Unfruchtbarkeit? Zeugungsunfähigkeit? Unfruchtbar? Ungewollt kinderlos?

3. Insulinresistenz und Bluthochdruck

Bluthochdruck ist oft eine direkte Folge der Insulinresistenz. Hohe Insulinspiegel fördern die Natrium- und Wasserretention in den Nieren, was den Blutdruck erhöht. Zudem beeinträchtigt Insulinresistenz die Funktion der Endothelzellen, die für die Gefäßerweiterung verantwortlich sind, was den Gefäßtonus verschlechtert und den Blutdruck weiter erhöht. Mehr zum Bluthochdruck: Bluthochdruck senken – natürlich mit Naturheilkunde

4. Entzündung und Fettleibigkeit

Fettleibigkeit führt zur Freisetzung von entzündungsfördernden Proteinen, die eine chronische Entzündungsreaktion im Körper auslösen. Diese Entzündungsprozesse können die Insulinempfindlichkeit weiter reduzieren, wodurch sich Insulinresistenz verstärkt.

Ein entscheidender Faktor ist die Größe der Fettzellen. Kleine Fettzellen sind insulinempfindlich und wirken entzündungshemmend. Mit zunehmender Größe beginnen sie jedoch entzündungsfördernde Zytokine auszuschütten, die Insulinresistenz auslösen. Frauen haben durch ihre Sexualhormone mehr, aber kleinere Fettzellen, wodurch sie in Bezug auf Insulinresistenz metabolisch gesünder sind als Männer.

Ursachen und Mechanismen der Insulinresistenz

Es gibt zwei Wege, auf denen sich eine Insulinresistenz entwickeln kann:

  1. Schnelle Entwicklung durch akute Stressfaktoren wie Entzündungen, chronischen Stress oder übermäßige Insulinausschüttung (z. B. durch hohe Zuckerzufuhr).
  2. Langsame Entwicklung durch langfristige Ernährungsfehler und Bewegungsmangel. Weltweit stammen etwa 70 % der Kalorien aus Kohlenhydraten, sodass viele Menschen permanent erhöhte Insulinspiegel haben, was die Zellen langfristig resistent gegen Insulin macht.

Diagnose von Insulinresistenz

Das erste sichtbare Anzeichen einer Insulinresistenz ist oft eine Zunahme des Bauchumfangs. Zusätzlich kann ein erhöhter nüchterner Blutzuckerwert (99 – 126 mg/dl) ein Hinweis sein.

Wichtige diagnostische Methoden sind:

  • HOMA-Index (Homeostasis Model Assessment): Berechnung aus Nüchternblutzucker und Insulinwert zur Abschätzung der Insulinresistenz.
  • Oraler Glukosetoleranztest (OGTT): Test der Blutzuckerreaktion auf eine definierte Menge Glukose.
  • Erhöhte Nüchterninsulinwerte als indirektes Zeichen einer Insulinresistenz.
  • Acanthosis nigricans: Dunkle Hautverfärbungen an Knie, Knöcheln, Ellenbogen, Nacken oder Achselhöhlen, die auf eine schwere Form der Insulinresistenz hinweisen können.

Fazit

Insulinresistenz ist nicht nur eine Vorstufe von Diabetes, sondern steht im Zentrum vieler chronischer Erkrankungen wie Alzheimer, Bluthochdruck und Unfruchtbarkeit. Die Hauptursachen liegen in Ernährung, Stress und Entzündungen. Eine frühe Erkennung und gezielte Gegenmaßnahmen wie eine kohlenhydratarme Ernährung und Bewegung sind entscheidend, um langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Mehr zum Thema in meinem Beitrag: Insulinresistenz und Diabetes Risikotest: Der Standl-Biermann-Score

Und auch hier in einer kurzen Sequenz aus meiner Online-Sprechstunde zum Thema “Die biologische Entgiftungstherapie” in der ich über das Thema “Fett, Insulinresistenz & Darmgesundheit!” spreche:

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.2.2025 überarbeitet.

Dieser HbA1c-Wert taucht immer wieder im Zusammenhang mit Diabetes auf.

In der modernen Diabetestherapie ist der HbA1c-Wert ein bewährtes Instrument, das weltweit als Goldstandard für die langfristige Blutzuckerkontrolle gilt. Doch seine Stellung wird zunehmend hinterfragt, insbesondere im Licht technologischer Innovationen wie der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) und neuerer Parameter wie der „Time in Range“ (TiR). Die Frage, ob der HbA1c-Wert allein ausreicht, um die Blutzuckereinstellung von Diabetikern zu beurteilen, hat sowohl in der Wissenschaft als auch in der klinischen Praxis eine kontroverse Diskussion entfacht.

HbA1c: Der Klassiker mit Stärken und Schwächen

Der HbA1c-Wert bietet als Durchschnittswert über die letzten 8 bis 12 Wochen eine stabile und standardisierte Grundlage zur Bewertung des Blutzuckerprofils. Seine Stärke liegt in der einfachen Messbarkeit und seiner Eignung als Vergleichsmaßstab, insbesondere in klinischen Studien. Zudem hat er eine hohe prognostische Aussagekraft für das Risiko langfristiger Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenschäden.

Doch diese Durchschnittsperspektive hat auch ihre Grenzen. Der HbA1c-Wert sagt wenig über kurzfristige Schwankungen des Blutzuckers aus – sogenannte Blutzuckervariabilität – und erfasst weder Hypoglykämien noch Hyperglykämien im Detail. Zwei Patienten mit identischem HbA1c-Wert können völlig unterschiedliche Blutzuckerprofile aufweisen: Einer könnte stabile Werte um den Durchschnitt haben, während der andere zwischen extremen Spitzen und Tiefen schwankt – mit erheblichen Folgen für Lebensqualität und Komplikationsrisiken.

CGM und TiR: Der Blick hinter die Durchschnittswerte

Moderne CGM-Systeme haben die Diabetestherapie revolutioniert. Sie messen kontinuierlich den Glukosespiegel im Gewebe und liefern detaillierte Informationen über den Blutzuckerverlauf. Besonders wertvoll ist der Parameter „Time in Range“ (TiR), der den prozentualen Anteil der Zeit angibt, in dem der Blutzucker in einem definierten Zielbereich (häufig 70–180 mg/dl) liegt.

Vorteile von CGM und TiR:

  • Erkennung von Extremwerten: CGM-Systeme erkennen Hypo- und Hyperglykämien, die vom HbA1c-Wert verdeckt werden können.
  • Zeitliche Präzision: Patienten und Ärzte erhalten Echtzeitdaten, die eine unmittelbare Anpassung der Therapie ermöglichen.
  • Lebensqualität: Durch die Vermeidung extremer Werte kann die Lebensqualität signifikant gesteigert werden.
  • Individuelle Therapieziele: TiR erlaubt eine differenzierte Bewertung der Therapieerfolge, die über den Durchschnitt hinausgeht.

Doch auch CGM hat Schwächen. Die Sensoren messen den Gewebezucker, der den Blutzucker nur indirekt widerspiegelt. Gerade bei schnellen Blutzuckerveränderungen kann es zu Verzögerungen in den Messwerten kommen. Zudem sind CGM-Systeme kostenintensiv und erfordern von den Nutzern ein hohes Maß an Engagement und technischer Kompetenz.

HbA1c und CGM: Konkurrierend oder ergänzend?

Die zentrale Frage lautet: Können CGM und TiR den HbA1c-Wert ersetzen? Die Antwort ist differenziert. HbA1c bleibt weiterhin relevant, insbesondere als standardisierter Parameter für Studien und den internationalen Vergleich. Er ermöglicht es, den langfristigen Erfolg von Therapien zu bewerten, unabhängig von kurzfristigen Schwankungen oder der Verfügbarkeit eines CGM-Geräts.

CGM und TiR hingegen ergänzen den HbA1c-Wert, indem sie ein vollständigeres Bild des Blutzuckerverlaufs zeichnen. Sie sind besonders in der individuellen Therapieplanung und -anpassung unschätzbar wertvoll. Für bestimmte Patientengruppen – etwa solche mit häufigen Hypoglykämien oder großen Schwankungen – sind CGM-Systeme unverzichtbar.

Die Zukunft der Diabetestherapie: Ein kombiniertes Modell

Die Diskussion um die Relevanz von HbA1c und CGM zeigt, dass kein einzelner Parameter alle Fragen beantworten kann. Die Zukunft liegt in der Kombination: Der HbA1c-Wert bleibt ein wichtiger globaler Maßstab, während CGM und TiR eine personalisierte Therapie ermöglichen.

Die klinische Praxis sollte sich dabei an den individuellen Bedürfnissen orientieren: Ein älterer Patient mit stabilen Blutzuckerwerten benötigt möglicherweise nur den HbA1c-Wert als Orientierung, während ein junger, aktiver Typ-1-Diabetiker von CGM und TiR erheblich profitieren kann. Hier zeigt sich auch eine Herausforderung für das Gesundheitssystem: Der Zugang zu CGM-Systemen muss ausgeweitet werden, um allen Patienten, die davon profitieren könnten, diese Technologie zugänglich zu machen.

Fazit: Ein Paradigmenwechsel in der Blutzuckerdiagnostik

Die Diskussion um den HbA1c-Wert als alleinigen Parameter ist Ausdruck eines Paradigmenwechsels in der Diabetestherapie. Während der HbA1c als verlässlicher Klassiker seinen Platz behält, zeigen CGM und TiR, dass die Zukunft datengetrieben und personalisiert ist. Die Herausforderung besteht darin, beide Ansätze sinnvoll zu integrieren – zugunsten einer besseren Versorgung und Lebensqualität für Millionen von Menschen mit Diabetes. Denn letztlich geht es nicht nur darum, Zahlen zu verbessern, sondern Leben.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Dieser Beitrag wurde 2016 erstmalig erstellt und letztmalig am 9.12.2024 umfassend überarbeitet.

Seit mehr als 25 Jahren sitze ich in meiner Naturheilpraxis. Jeden Tag lausche ich den Geschichten, die der Körper erzählt, wenn wir nur bereit sind zuzuhören. Eine dieser Geschichten wird oft übersehen – die Geschichte, die unser Urin erzählt. Besonders, wenn es um den Verdacht auf Diabetes geht, lohnt es sich, genauer hinzuhören.

In einer Zeit, in der Bluttests und High-Tech-Diagnostik den Ton angeben, wirkt die Urinuntersuchung fast schon altmodisch. Doch gerade in ihrer Einfachheit liegt eine Wahrheit, die oft übersehen wird. Der Urin, dieses stille Nebenprodukt des Lebens, ist ein Fenster zu unserer inneren Welt. Er spricht – wenn wir die Sprache verstehen.

Zucker im Urin: Ein frühes Alarmsignal

„Ich fühle mich schlapp, müde und habe ständig Durst“, erzählt ein Patient, der sich besorgt in meinen Behandlungsstuhl sinken lässt. Ein solcher Satz ist für jeden Therapeuten ein Wink mit dem Zaunpfahl, genauer hinzusehen – oder besser gesagt: genauer hineinzusehen. Denn wenn Zucker im Urin auftaucht, ist das kein Zufall. Es ist das Resultat eines Körpers, der an seine Grenzen stößt.

Normalerweise hält unser Körper Glukose fest wie einen Schatz. Doch wenn der Blutzucker so hoch steigt, dass die Nieren ihn nicht mehr zurückhalten können, wird er im Urin ausgeschieden. Das mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen – doch es ist ein Alarmsignal, das niemals ignoriert werden sollte. Die sogenannte „Nierenschwelle“ liegt bei etwa 180 Milligramm pro Deziliter. Wird sie überschritten, wird der Urin zum stillen Zeugen eines gestörten Zuckerstoffwechsels.

Ketone: Der scharfe Duft einer Krise

Manchmal kommt ein Patient mit einem anderen Geruch in den Raum. Es ist ein süßlich-fruchtiger Geruch, der in der Luft hängt. „Herr Huber“, sage ich dann oft, „wie lange fühlen Sie sich schon so?“ Dieser Geruch ist der unsichtbare Begleiter von Ketonen im Urin – ein Zeichen, dass der Körper beginnt, Fett statt Zucker als Energiequelle zu verbrennen.

Das passiert, wenn Insulin fehlt, dieses winzige Hormon, das wie ein Schlüssel Zucker in unsere Zellen schleust. Fehlt es, greift der Körper die Fettreserven an – ein Vorgang, der bei unbehandeltem Diabetes, insbesondere Typ 1, zu einer lebensgefährlichen Ketoazidose führen kann. Ketone im Urin sind wie ein Rauchmelder, der Alarm schlägt, bevor das Feuer außer Kontrolle gerät.

Proteine und die stillen Schäden der Zeit

Eines der stillsten, aber gefährlichsten Anzeichen von Diabetes ist die Proteinurie – Eiweiß im Urin. Dies passiert, wenn die feinen Filter der Nieren durch chronisch hohen Blutzucker geschädigt werden. Was mich immer wieder erstaunt, ist die Stille dieses Symptoms. Es tut nicht weh, es juckt nicht – und doch ist es ein Vorbote für Schlimmeres.

Diabetes ist eine Krankheit der Zeit. Sie nagt nicht laut, sondern heimlich an den Organen, den Nerven, den Blutgefäßen. Wenn Eiweiß im Urin auftaucht, ist das wie das langsame Tropfen eines undichten Dachs. Die Schäden mögen noch unsichtbar sein, aber sie sind real.

Die Weisheit der Einfachheit

Die moderne Medizin hat uns großartige Werkzeuge an die Hand gegeben: Nüchternblutzucker, HbA1c-Werte, Glukosetoleranztest. Doch es wäre ein Fehler, die Urinuntersuchung als Relikt vergangener Zeiten abzutun. Sie ist nicht nur ein Test, sondern ein Gespräch mit dem Körper.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Kamin mit einem alten Freund. Der Freund sagt nicht viel, aber wenn Sie genau hinhören, erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen. So ist es mit dem Urin. Er spricht leise, aber klar.

Ein Appell an die Achtsamkeit

Ich schreibe diese Zeilen für die, die sich vielleicht müde und erschöpft fühlen und nach Antworten suchen. Für die, die sich selbst noch nicht genug zuhören. Diabetes ist nicht einfach eine Diagnose, es ist ein Ruf nach Veränderung. Die Urinuntersuchung mag altmodisch erscheinen, aber sie erinnert uns daran, dass die großen Antworten oft in den einfachen Dingen liegen.

Mein Appell an Sie: Warten Sie nicht, bis die Krankheit laut wird. Hören Sie hin, wenn der Körper leise spricht – und wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie eine Urinprobe analysieren. Es könnte der Anfang einer wichtigen Reise sein.

Und natürlich kann man etwas tun – vor allem auch aus naturheilkundlicher Sicht. Genau deswegen habe ich diese Webseite für Sie erstellt!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Dieser Beitrag wurde 2009 erstmalig erstellt und letztmalig am 8.12.2024 umfassend ergänzt.

Das Problem der Unterzuckerung bei Diabetikern

Wenn vom Blutzuckerspiegel im Zusammenhang mit einem Diabetes-Erkrankung gesprochen wird, wird meist der zu hohe Zuckerspiegel im Blut als Gefahr beschrieben.

Aber nicht nur, wenn der Blutzucker zu hoch ist, droht Gefahr. Auch eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) kann bedrohlich, im Ernstfall sogar lebensgefährlich sein.

Eine Hypoglykämie entsteht, wenn die Blutzuckerspiegelwerte unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) sinken. Sie ist eine der häufigsten Komplikationen eines Diabetes mellitus.

Bei Nicht-Diabetikern tritt normalerweise keine Hypoglykämie auf, da der Körper eines gesunden Menschen in der Lage ist, gegen eine Unterzuckerung Hormone zu bilden, die den Blutzuckerspiegel wieder erhöhen.

Gelegentliche „Ausreißer“ der zu erwartenden Zuckerwerte beachten die Ärzte wenig. Es ist dann jeweils schwer zu sagen, welche Faktoren hier eine Rolle spielen.

Das Risiko für Unter- (und auch Überzuckerungen) bei Diabetes-Erkrankten ist individuell sehr unterschiedlich und hängt besonders vom Diabetes-Typ ab. Typ-II-Erkrankte, die nicht auf die Einnahme oder Injektion von Medikamenten angewiesen sind, haben nur ein relativ geringes Risiko eine Unterzuckerung zu erleiden.

Größer ist die Gefahr einer Hypoglykämie im Anfangs-Stadium der Erkrankung. Beim Diabetes Typ II herrscht kein Mangel an Insulin, sondern die Zellen reagieren kaum noch auf den hormonellen Reiz. Der Organismus gerät dann sozusagen „in Panik“ und kurbelt die Insulin-Produktion an.

In dieser Situation kann es dann zur gesteigerten Glucose-Aufnahme der Zellen kommen. In der Folge fällt der Blutzucker dann auf ein kritisches Niveau.

Bei Typ-II-Diabetikern, die zuckersenkende Medikamente einnehmen oder bereits Insulin spritzen müssen, ist das Risiko mit dem von Typ-I-Diabetikern vergleichbar. Menschen mit der Typ-I-Variante der Erkrankung erleiden freilich häufiger eine Hypoglykämie als Typ-II-Diabetiker.

Die größte Risikogruppe machen Diabetiker aus, die unter einer Unterzuckerwahrnehmungsstörung leiden, die also die ersten Warnzeichen nicht erkennen können.

Zu einer solchen Störung kann es vor allem nach jahrelanger Diabetes-Erkrankung kommen. Hier kann mit speziellen Schulungen Abhilfe geschaffen werden.

Wie entsteht eine Unterzuckerung, was sind die Auslöser?

Viele Verhaltensweisen können eine akute Unterzuckerung auslösen. Der am häufigsten vorkommende Auslöser ist das Auslassen einer Mahlzeit, nachdem ein Insulinpräparat eingenommen oder injiziert worden ist.

Aber auch eine Fehleinschätzung des Kohlenhydratgehaltes von Nahrungsmittel kann durch die Überdosierung der Insulindosis eine Hypoglykämie auslösen.

Viele Diabetiker erleiden eine Unterzuckerung, wenn sie zu viel oder zu anstrengenden Sport treiben. Hierbei muss auch berücksichtigt werden, dass auch bis zu 30 Stunden nach der sportlichen Betätigung ein erhöhtes Risiko einer Hypoglykämie besteht.

Bei ersten Warnzeichen einer Hypoglykämie sollten aktive Diabetiker vor und während des Sports schnell und langsam wirkende Kohlenhydrate zu sich nehmen und eine Pause einlegen, bis sich der Blutzuckerspiegel wieder normalisiert hat. Am schnellsten geht Glucose ins Blut, deswegen sollten Diabetiker immer entsprechende Drops mit sich führen.

Unterschätzt wird auch oft die Auswirkung von Alkohol. Wenn die Leber Alkohol abbaut, stellt das Organ die Zuckerproduktion zurück. Daher wird auch weniger Zucker ins Blut abgegeben.

Besonders gefährlich sind alkoholische Getränke, die neben dem Alkohol auch eine große Menge an Kohlenhydraten enthalten (wie Liköre oder Bier). Denn diese erhöhen durch ihren Kohlenhydratgehalt zunächst den Blutzuckerspiegel.

Spritzt der Diabetiker daraufhin Insulin und setzt die Leber gleichzeitig die Zuckerproduktion aufgrund der Alkoholaufnahme herab, kann eine schwere Unterzuckerung die Folge sein.

Des Weiteren können auch eine Gewichtsabnahme, die Einwirkung hoher Temperaturen, bestimmte Erkrankungen (beispielsweise Magen-Darm Erkrankungen), Fehler bei der Injektion oder eine Schilddrüsenunterfunktion im Zusammenhang mit einem Diabetes mellitus eine Hypoglykämie auslösen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Signale einer Unterzuckerung

Häufig kündigt sich eine Unterzuckerung durch Herzrasen, eine Erweiterung der Pupillen, Blässe um Mund und Nase, vermehrtes Schwitzen und Zittern an.

Greift der Betroffen bei diesen ersten Warnzeichen nicht ein, kommt es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Muskelschwäche, Sprach- und Sehstörungen, Konzentrationsschwächen, Heißhunger oder einem pelzigen Gefühl im Mundraum und auf den Lippen.

Als Symptome einer fortgeschrittenen Hypoglykämie zeigen sich schließlich Störungen des Bewusstseins und des Verhaltens, sowie Krampfanfälle und Koordinationsstörungen.

Die gesundheitlichen Folgen einer Hypoglykämie

Werden die Anfangs-Symptome nicht wahrgenommen, kann es zur Bewusstlosigkeit kommen. Dieses diabetische Koma ist akut lebensbedrohlich. Langzeitschäden nach jahrelang durchmachter Krankheit mit ständigen Unterzuckerungen sind Schäden an Nerven, Herz und Gehirn. Am Ende können Demenz und funktionelles Hirnversagen stehen.

Um einer Unterzuckerung zu begegnen, sollten Diabetiker immer Traubenzucker oder kohlenhydrathaltige Getränke bei sich und ihren Blutzuckerspiegel im Blick zu haben.

Den Blutzucker überwachen

Diabetiker im fortgeschrittenem Stadium müssen ihren Blutzucker ständig überwachen. Das dient nicht nur der Vorbeugung von Langzeitschäden, sondern auch die akut bedrohlichen Hypoglykämien können so verhindert werden.

Mit dem Zuckertest erkennt der Kranke eine Unterzuckerung, sodass Gegenmaßnahmen gezielt erfolgen können. Die Zuckerwerte sind auch ein wichtiger Parameter, um Insulin-Injektionen zusammen mit der Kohlenhydrat-Aufnahme zu berechnen und zu dosieren.

Die meisten insulinpflichtigen Diabetiker haben immer einen tragbaren Glucometer bei sich, der nicht viel größer ist als eine Streichholzschachtel. Aus der Fingerbeere wird ein Tröpfchen Blut entnommen und auf einen Teststreifen aufgetragen, der dann ins Analyse-Modul des Gerätes gesteckt wird. Daraufhin kann das Ergebnis abgelesen werden.

Der Dexcom-Monitor bietet eine kontinuierliche Blutzuckermessung und arbeitet ohne weiteres Zutun. Ein Sensor in der Haut misst den Glucosewert im Gewebe in kürzeren Abständen und gibt bei Abweichungen nach oben oder unten einen Alarm.

Bei neueren Geräten erfolgt die Datenübertragung auf das Endgerät sogar wireless. Diese Methode ist die sicherste Möglichkeit, um Unterzuckerungen sofort zu erkennen.

Zur Einstellung des Diabetes mit Insulin, zuckersenkenden Medikamenten und Diät-Plan ist zunächst ein Blutzuckertagesprofil erforderlich. Meistens geschieht die Erstellung des 24-Stunden-Verlaufes im Krankenhaus. Die über den Tag verteilten Blutentnahmen ermöglichen eine exaktere Messung des Blutzuckers, als dies mit Teststreifen oder Hautsensoren möglich ist.

Den HbA1c-Wert kann nur der Arzt anhand einer Blutentnahme ermitteln. Der Parameter stellt denjenigen Blut-Glucose-Anteil dar, der an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) gebunden ist. Dieser, sogenannte „Langzeitzucker“, bietet einen Überblick über den Glucose-Status der letzten 3 Monate. Dadurch kann das Risiko für eine Hypoglykämie eingeschätzt werden.

Bei Verdacht auf Diabetes erstellt der Arzt einen Glucosetoleranz-Test. Zuerst wird der Nüchternblutzucker gemessen, wonach der Patient eine Glucose-Lösung trinken muss. Nach 2 Stunden wird die Zuckermessung wiederholt. Der Wert sollte sich dann wieder im normalen Bereich eingependelt haben. Ist dies nicht der Fall, bahnt sich eine Diabetes-Erkrankung an.

Diabetiker können in eine Ketose geraten

Eine Ketose ist ein Stoffwechselzustand, in dem der Körper zur ausschließlichen Verbrennung von Fetten übergeht. Diese Reaktion erfolgt bei der unzureichenden Verfügbarkeit von Zucker. Die Fette werden in Fettsäuren und Ketone wie Aceton und Hydroxybutyrat gespalten, die den Weg des Glucoseabbaus gehen können.

Ursache ist eine zu geringe Aufnahme von Kohlenhydraten.
Nun müssen Diabetiker den Verzehr von Kohlenhydraten streng kontrollieren, das heißt auch beschränken. Typ-II-Diabetiker können durch eine restriktive Diät ihre Krankheit sogar vollständig heilen. Dafür wird manchmal eine ketogene Diät empfohlen, die praktisch keine Kohlenhydrate enthält.

Auch das intermittierende Fasten soll hier eine Maßnahme darstellen, um den Krankheitsverlauf umzukehren. Bei dieser Diät wird mindestens 12, bis maximal 18 Stunden innerhalb von 24 Stunden gar nichts gegessen. Beide Methoden bergen freilich die Gefahr einer Hypoglykämie und einer Ketose in sich.

Deswegen sollten Diabetiker, die diese Diäten durchführen, ihren Keton-Spiegel überwachen. Dafür können Ketometer verwendet werden, die wie ein Glucometer mit Teststreifen funktionieren. Ähnliche Teststreifen gibt es auch für die Keton-Messung im Urin.

Daneben können die Ketone auch in der Atemluft gemessen werden. Die Geräte arbeiten vergleichbar mit den bekannten Alkotestern.

Weniger Kohlenhydrate – mehr Vitalstoffe

Trotz dieser Risiken ist eine Verlagerung der Ernährung weg von viel Kohlenhydraten hin zu mehr gesunden Fetten und Proteinen sinnvoll. Das gilt übrigens nicht nur für Diabetiker. Gesunde Fette enthalten beispielsweise die ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die in hochwertigen Ölen wie Kokos- und Olivenöl vorkommen.

Nüsse und Körnerfrüchte sind ebenfalls anzuraten. Dazu gehören zum Beispiel Kürbiskerne, Sesam, Macadamia- und Pekanüsse und Kreuzkümmel. Zusätzlich sind mittelkettige Fettsäuren empfehlenswert (MCT-Öle). Gesättigte Fettsäuren, insbesondere die technisch hergestellten Transfette, sind absolut zu meiden.

Eine gesunde Ernährung liefert Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die gerade bei Diabetes von großem Nutzen sind. So ist Zink ein Bestandteil von Insulin und Magnesium verstärkt die Wirkung des Hormons. B-Vitamine kurbeln den Zuckerabbau an und Vitamin C optimiert die gesamte Blutzuckerregulation.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Meine Patienten frage ich öfter einmal: Wurde bei Ihnen schon ein oraler Glucosetoleranztest gemacht?

Auf diese Frage ernte ich meist ein „Fragezeichen“. Klar. Woher sollen die Patienten wissen, was das ist?

Deswegen nenne ich diesen Test auch den Gluck-Gluck-Test.

Sie erkennen die Ähnlichkeit? Gluck – Glucose?

Meist sage ich dann noch dazu: Der Test bei dem sie diese wohlschmeckende Zuckerlösung trinken mussten?

Spätestens dann ist es klar.

Worum geht es aber bei diesem Test?

Der orale Glucosetoleranztest wird angewendet, wenn es nicht ganz klar ist, ob Sie an Diabetes erkrankt sind oder nicht.

Das ist z. B. dann der Fall, wenn Ihre Blutzuckerwerte in Ordnung sind, obwohl Sie unter Begleiterscheinungen der Diabetes leiden.

Dann wird die Glucosetoleranz getestet.

Dazu müssen Sie sich 3 Tage lang wirklich kohlenhydratreich ernähren. Dann dürfen Sie 10 Stunden lang nichts essen und trinken. Bei Ihrem Arzt erhalten Sie dann ein Gemisch aus 75 g Traubenzucker auf 250 ml Wasser oder Tee.

Nach einer und nach zwei Stunden, nachdem Sie dieses Gemisch getrunken haben, wird Ihnen Blut abgenommen, aus dem dann der Blut-zuckerwert bestimmt wird.

Ist Ihr Blutzuckerwert nach 2 Stunden höher als 140 mg/dl, dann ist Ihre Glucose-Intoleranz gestört. Liegt er nach dieser Zeit höher als 200 mg/dl Blut, dann sind Sie an Diabetes erkrankt.

Der Nachteil des oralen Glucosetoleranztests ist, dass er etwas „fehleranfällig“ ist.

Es gibt einige Faktoren, die das Ergebnis verzerren oder verfälschen können. Zu diesen Fehlern gehören ein gerade überstandener Herzinfarkt, ein gerade abgeklungener Infekt oder zum Beispiel ein gerade beginnender Infekt (z.B. eine Erkältung) oder auch sehr unregelmäßige Schlafgewohnheiten.

Nehmen Sie regelmäßig Medikamente, egal welcher Art, sollten Sie Ihren Arzt auf jeden Fall darauf hinweisen, denn auch diese können den oralen Glucosetoleranztest verfälschen.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Der Diabetes Bluttest (die sog. Nüchternuntersuchung) wird angewandt, wenn bei Ihnen erhöhte Blutzuckerwerte (über 200 mg/dl Blut) festgestellt werden und so ein erster Verdacht auf Diabetes besteht.

Dann wird bei Ihnen eine Nüchternuntersuchung durchgeführt.

Sie sollten vor dieser Untersuchung 8 Stunden lang nichts gegessen haben.

Bei dieser Untersuchung wird Ihnen entweder Blut aus einer Vene oder sogenanntes Kapillarblut aus einer Fingerkuppe entnommen.

Wenn die letzte Nahrungsaufnahme zwischen 8 und 10 Stunden her ist, sollte der Blutzucker im Blutplasma der Venen nicht mehr als 99 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) oder 5,6 mmol/l (Millimol pro Liter) betragen. Zeigt sich bei einer Nüchternblutzuckermessung ein Wert von mehr als 125 mg/dl (7,0 mmol/l), liegt eine Diabetes-Erkrankung vor, aber schon ab 100 mg/dl (5,6 mmol/l) ist ein Prä-Diabetes sehr wahrscheinlich. Ein Blutzuckerspiegel unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) gilt als Zeichen einer Hypoglykämie (Unterzuckerung).

Mit einer einmaligen Bestimmung ist es bei diesem Test natürlich nicht getan. Um ganz sicherzugehen, wird die Nüchternuntersuchung nach einigen Tagen noch einmal wiederholt.

Sind die Werte nicht ganz klar oder es ergeben sich weitere Anhaltspunkte für einen Verdacht auf Diabetes, wird der orale Glucosetoleranztest eingesetzt.

Diabetiker müssen ihren Blutzucker mehrmals täglich messen

Typ-1-Diabetiker müssen ihren Blutzucker ständig kontrollieren, um einer Über- oder Unterzuckerung begegnen zu können. Bei zu hohen Werten muss Insulin injiziert, bei zu niedrigen Werten Kohlenhydrate aufgenommen werden. Während der Nachtstunden können Abweichungen vom Normwert auftreten, ohne dass der Patient dies bemerkt. Deswegen stehen manche Diabetiker nachts mehrmals auf, um den Blutzucker zu messen.

Hilfe bieten hier neuartige Geräte, die den Glucose-Wert im 5-Minuten-Takt ermitteln und den Nutzer warnen, wenn eine riskante Abweichung vorliegt. Diabetiker, die ein solches Messgerät mit dem CGM-System (Kontinuierliche Glukose-Messung) haben, brauchen nicht mehr den Wecker zu stellen, um den Nachtschlaf zu unterbrechen.

Leider sind diese Systeme noch nicht ganz zuverlässig. Im Sommer 2019 berichteten Medien über Patienten, die fehlerhafte Messgeräte meldeten. Das G4 Platinum von Dexcom unterbricht die Messungen aus noch unbekannten Gründen für eine nicht vorhersehbare Dauer. Das Gerät zeigt dann statt eines ordentlichen Messwertes nur Fragezeichen im Display an. Während dieses Zeitraumes ist der Patient gefährdet, weil er im Falle eines riskanten Wertes nicht gewarnt wird.

Den Funktions-Ausfall hat der Hersteller bis Juni 2019 nicht beseitigen können, obwohl dies bis dahin schon 2 Jahre bekannt war. Kritiker bemängeln, dass die Nutzer auch nicht vor dem Mangel gewarnt werden.

Klinik-Ärzte sehen in der CGM-Technik trotzdem eine Verbesserung, die hoffentlich in Zukunft zu einer sicheren Einstellung des Blutzuckers führen kann. Der Markt für neuen Messgräte ist von vielen Herstellern umkämpft.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an:

Der Begriff Insulinresistenz beschreibt das verringerte Ansprechen der menschlichen Körperzellen auf das Hormon Insulin.

Dieses ist mit seinem Gegenspieler Glucagon für die Regulation des Blutzuckerspiegels im Körper zuständig. Das Insulin hat dabei die Aufgabe die Traubenzuckerkonzentration im Blut zu senken.

Von einer Insulinresistenz sind vor allem Muskulatur, Leber und das Fettgewebe betroffen. Die Wirkung von körpereigenem, sowie die von gespritzten Insulin, wird durch die herabgesetzte Sensibilität der Zellen beeinträchtigt.

Dabei ist die Insulinresistenz am frühen Vormittag am höchsten. Aber auch am späten Nachmittag kann es einen zweiten, jedoch weniger starken Anstieg der Insulinresistenz kommen.

Die Ursachen für diese Resistenz sind vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel, welche nicht selten auch zu einer Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes) führen können. Aber auch genetische Faktoren oder Ernährung durch kohlenhydratreiche Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index können eine Rolle spielen, werden aber nicht von allen Wissenschaftlern als Ursachen anerkannt.

Die Therapie muss auch genau an den zwei Hauptfaktoren, Übergewicht und Bewegungsmangel, angesetzt werden. Wichtig sind eine erhebliche Reduzierung der Kalorienzufuhr und vermehrte Körperliche Aktivität.

Ebenso wirksam ist eine kurzzeitige Erhöhung der Insulinzufuhr auf sehr hohe Dosen, was eine Annäherung der Blutzuckerwerte an die Norm bewirken kann. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Einnahme von Medikamenten.

Ihr Risiko für eine Insulinresistenz können Sie relativ einfach testen…

Insulinresistenz-Risiko-Test: Der Standl-Biermann-Score

Es gibt eine sehr einfache Möglichkeit, Ihre Insulin-Resistenz-Risiko und zu somit Ihr Diabetes Risiko zu berechnen: den so genannten Standl-Biermann-Score.

Für den Stand-Biermann-Score (auch Diabetes Risikotest) brauchen Sie drei Werte, die bei jedem Patienten im „Standard-Blutbild“ untersucht werden:

Wissen Sie diese Werte nicht, können Sie Ihren Arzt um eine Kopie des Ergebnisses aus Ihrem letzten Blutbild bitten. Dann benötigen Sie noch den Body-Mass-Index (BMI) und Ihren Blutdruck.

Den BMI berechnen Sie so:
BMI = Körpergewicht in kg geteilt durch (Körperlänge in m)2

Dann kann der Diabetes Risikotest beginnen und Sie können Ihre Insulinresistenz bestimmen:

Haben Sie einen Body-Mass-Index von über 26?
Ja 1 P.
Nein 0 P.

Ist Ihr Blutdruck höher als 140/90?
Ja 1 P.
Nein 0 P.

Wie hoch ist Ihr Nüchtern-Blutzuckerspiegel?
Venöses Blut:
Unter 110 mg/dl 0 P.
Über 110 mg/dl 1 P.
Über 125 mg/dl 2 P.

Blut aus der Fingerkuppe:
Unter 100 mg /dl 0 P.
Über 100 mg/dl 1 P.
Über 110 mg/dl 2 P.

Wie hoch sind Ihre Triglyceridwerte?
Unter 230 mg/dl 0 P.
Über 230 mg/dl 1 P.

Wie hoch ist Ihr Gesamtcholesterin?
Unter 230 mg/dl 0 P.
Über 230 mg/dl 1 P.

0 Punkte: Es besteht kein Grund zur Sorge.

1 bis 3 Punkte: Lassen Sie sich einmal genauer untersuchen. Mehr zu verschiedenen Untersuchungsmethoden finden Sie unter: Diabetes Test

4 bis 8 Punkte: Bei Ihnen liegt eine deutliche Insulin-Resistenz vor. Gehen Sie zum Arzt und sagen Sie ihm, dass Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen Diabetes vorliegen könnte.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Diabetes-Newsletter dazu an: