Die Diagnose Diabetes (auch Zuckerkrankheit genannt), bedeutet immer einen neuen Lebensstil.

Das klingt beruhigend – und tatsächlich sind die Warnungen vor Herzinfarkt oder Krebs unverhältnismäßig lauter und scheinbar dramatischer.

Doch Gelassenheit wäre völlig fehl am Platz. Die Zuckerkrankheit breitet sich aus wie eine stille Epidemie; und so steigt die Zahl der Diabetes Erkrankungen rasant – mit einer Tragik, die viele Betroffene noch gar nicht registriert haben.

Unbemerkt wird ihr Augenlicht bedroht oder die Funktion der Nieren gefährdet und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt enorm. Zehen, Füße und Beine erleiden Durchblutungsstörungen, die erst einmal gar nicht wahrgenommen werden.

Patienten mit einer Vielzahl von Beschwerden liegen in unseren Krankenhäusern. Ihr Leid hat unter anderem eine Ursache: Die Zuckerkrankheit.

Und zahlreiche Experten befürchten bereits: Innerhalb einer Generation könnte eine Riesenwelle neuer Diabetes-Fälle die Gesundheitssysteme zusammenbrechen lassen und dann bereits zahllose Jugendliche in einen Strudel reißen. In den USA stieg die Zahl der Diabetiker von 1970 bis 2014 von einer Million auf 22 Millionen an. Bezieht man den Prädiabetes mit ein, soll schon die Hälfte aller US-Bürger betroffen sein. Die Erkrankung klettert unaufhaltsam auf Platz 3 der häufigsten Todesursachen.

Weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkt, hat dieses Leiden sein Profil wesentlich verändert. Diabetes besitzt eine völlig unzeitgemäße Einschätzung als relativ gutmütige Krankheit der Alten. Fachliche Informationen sind zwar vorhanden, aber werden zu wenig wahrgenommen. Zudem wird häufig auch mit Medikamenten behandelt und den Patienten gesagt: „Sie können weitermachen wie bisher…“

Nichts könnte falscher sein! Vor allem wenn man das Problem „ganzheitlich“ betrachtet, oder aus Sicht der Naturheilkunde. „Ganzheitlich“, „Naturheilkunde“… hört man ja gerne. Auch Patienten. Aber sind Sie auch bereits die Schritte zu gehen, die dazu notwendig sind?

Das Problem beginnt ja schon damit, dass viele Patienten, die Diabetes entwickeln, üblicherweise Jahre lang nicht an den „Diabetes-Symptomen“ leiden. Das zweite Problem: Viele Diabetes-Patienten wollen gar nicht glauben, dass sie wirklich krank sind.

Doch die Realitäten erlauben für die meisten Nationen mit westlichem Lebensstil nur alarmierende Prognosen. In Großstädten leiden etwa ein Drittel mehr Menschen an Diabetes als außerhalb. Neue Fälle entwickeln sich dort doppelt so schnell – der besondere Einfluss von Fast Food oder sitzender Lebensweise in Bezug auf die Gesundheit kommt einem dabei sofort in den Sinn.

Offizielle Stellen schätzen: Jeder dritte zuckerkranke Erwachsene ist ahnungslos und hat von den Diabetes-Risikofaktoren keine Ahnung. Viele leben sieben bis zehn Jahre mit der Krankheit, ohne dass diese diagnostiziert wird. Übrigens: Einen einfachen Diabetes-Risiko-Test finden Sie hier.

Möglicherweise ist es sogar jeder Zweite mit Diabetes ahnungslos, wie düstere Prognosen schätzen. In Deutschland sind rund 8,4 Millionen Diabetiker in Behandlung. Manche Experten fürchten eine fast ebenso große Dunkelziffer.

Übergewichtige oder Menschen nahe der Armutsgrenze besitzen ein höheres Risiko. „Vollwertige“ oder „gesunde“ Nahrung, sowie gezielte Bewegung sind dort Mangelware.

Alle unterliegen (mehr oder weniger) den gleichen Faktoren, die Diabetes stärker begünstigen: eine Bevölkerung mit wachsender Lebenserwartung, Nahrung überreich an Fett und Zucker, sowie ein Lifestyle von Überfluss, der zu Bewegung und Sport nicht gerade ermuntert.

Während andere Bedrohungen wie Herzleiden oder einige Krebsarten stabil oder sogar rückläufig sind, ist Diabetes ein rapide wachsendes Problem. Die Zuckerkrankheit schreitet voran, ist durchaus tödlich, und Betroffene erleben ein Chaos an Komplikationen, die buchstäblich jedes Organ treffen können.

Diabetes ist bei Erwachsenen übrigens auch der häufigste Grund für Erblindung. Die New York Times schockte 2005 die Nation mit der Meldung: Innerhalb eines Jahres verlören durch die Zuckerkrankheit in den USA mehr Menschen eine Gliedmaße, als alle amerikanischen Soldaten zusammen durch Kampfhandlungen in Vietnam.

Es lohnt sich also über Diabetes-Symptome informiert zu sein!

Vielmehr beurteilt die Schulmedizin Prädiabetes als einen Risikofaktor für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen.

Besonders bedrückend ist das Fortschreiten von Diabetes bei Jugendlichen.

Gesundheitsexperten klagen:

„Wir befinden uns inmitten einer Epidemie, und unsere Kinder werden innerhalb eines Jahres mit 20.000 Stunden Werbung für Fast Food überschüttet.”

Soziologen halten es für möglich, dass die statistische Lebenserwartung rückläufig sein wird, was ja einige Statistiken bereits belegen. In den USA ist die Lebenserwartung zum ersten Mal seit 20 Jahren gesunken. Und darunter werden nicht nur Patienten leiden: Jeder wird seinen Beitrag leisten müssen, in Form von Pflege eines Angehörigen, durch höhere Versicherungsbeiträge oder Steuern.

Dabei wäre sehr einfach vorzubeugen, aber genau das ist das Problem. Ernährung bei Diabetes und Sport bei Diabetes sind sehr gut und wichtig – aber warum erst bei Diagnose der Krankheit? Und so sind Bewegungsmangel und falsche Ernährung genau die Hauptprobleme bei der Zuckerkrankheit.

Kliniker und Experten schätzen, dass 77% der Typ 2 Diabetiker alleine mit einer konsequenten Diät behandelt werden könnten; gleichzeitig beklagen sie, dass jeder zweite Diabetiker schlecht eingestellt ist, vor allem weil die Patienten eine mangelnde Selbstkontrolle aufweisen.

Was ist Diabetes genau?

Diabetes ist ein Zustand, in dem der Körper Mühe hat, Kraft aus Nahrung zu gewinnen. Unsere Organe wandeln Essen und Getränke nach dem Verdauen in Glukose um, die Hauptquelle für Energie.

Bei Gesunden hilft Insulin dabei, Glukose in die Zellen zu schleusen. Ein „normaler“ Blutzuckerspiegel ist Voraussetzung für einen optimalen Stoffwechsel. Diabetes liegt vor, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert oder der Körper es nicht wie vorgesehen nutzen kann.

Die Variante Typ Diabetes 1 soll überwiegend genetisch bedingt (angeboren) sein. Hier sind dann die Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse inaktiv. Auch Autoimmun-Krankheiten oder Virus-Infektionen können dafür verantwortlich sein. Typ Diabetes 2 nach und nach erworben, etwa durch den Lebensstil. Diese Form hieß früher Alters-Diabetes. Doch Typ 2 Diabetes ist heute keine Erkrankung der „Alten“ mehr und so wird es „Erwachsenen-Diabetes“ genannt.

1997 wurde weltweit die heutige Bezeichnung eingeführt, als diese Krankheit bereits viele Kinder erfasste. In den USA sind heute 20 % aller Typ-2-Diabetiker Kinder, während es vor wenigen Jahrzehnten nur 5 % waren. Der Typ 2 betrifft 90 bis 95 Prozent der Diabetesfälle. Immer nach gleich bleibendem Muster: Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel oder ein zu hoher Blutfettspiegel stören den Haushalt.

Die Bauchspeicheldrüse entwickelt zwar weiterhin Insulin, es kommt jedoch zu einer Unterempfindlichkeit gegenüber dem körpereigenen Hormon. Sie wiederum wird durch eine Erhöhung der Insulinproduktion kompensiert – es wird ja gebraucht. Bereits jetzt wird die Entstehung von Bluthochdruck und einer Fettstoffwechsel-Störung weiter vorangetrieben.

Ein Kreislauf, der als „Metabolisches Syndrom” zusammengefasst wird. Im weiteren Verlauf lagern sich überschüssige Fette sogar in den Gefäßwänden ein. Durchblutungsstörungen nehmen an Dramatik zu.

Und die Diabetes Spätschäden und Folgen sind gravierend:

Allein das Risiko eines Schlaganfalls ist dadurch um das Zwei- bis Dreifache erhöht. Herzkranzgefäßerkrankungen enden dreieinhalbmal so häufig tödlich. Grippe und Lungenentzündung nehmen an Bedrohung zu.

Das Nervensystem wird geschädigt. Selbst kleinste Beinverletzungen können zu Wundbrand und Fäulnis führen, weil der Betroffene nichts spürt, denn die Nerven sind geschädigt. Diabetes erhöht die Gefahr von Schwangerschaftsproblemen und Impotenz. Amputationen haben zu 70 Prozent diese Ursache. Heranwachsende können Zähne verlieren.

Eine Lösung der Problematik auf breiter Front erscheint theoretisch greifbar – und dennoch wird im Bereich der Vorbeugung zu wenig getan, obwohl Diabetes Typ 2 sicherlich verzögert oder möglicherweise sogar völlig verhindert werden kann.

Der Verlauf des Diabetes kann genau beobachtet werden; die medikamentöse Hilfe wird ständig verbessert – auch in der Prävention. Gerade die Chronobiologie macht Fortschritte dabei, den Blutzuckerspiegel optimal den Bedürfnissen anzupassen.

Voraussetzungen für eine möglichst frühe Diagnose sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Dabei wird der Glukose-Wert in Blut und Urin bestimmt, aber auch der Insulin-Status. Überwacht werden sollte auch der HbA1c-Wert, der anzeigt, ob überschüssige Glukose an Hämoglobin gebunden ist. Auch die Messung der Blutfette (HDL/LDL) ist als zusätzlicher Risiko-Faktor von Bedeutung.

Zur Vorbeugung sollten Kohlenhydrate als Energielieferanten nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Die Menge an Omega-3-Fettsäuren (Meeresfrüchte) sollte dagegen erhöht und die Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren  der Pflanzenöle gesenkt werden. Insgesamt ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen empfehlenswert. Die Belastung durch Pestizide und technische Toxine (PCB etc) sollte so gering wie möglich gehalten werden. Sport kann die Sensitivität der Gewebe für Insulin und Leptin erhöhen. Zudem wird durch Bewegung ein optimales Körpergewicht gehalten, wodurch das Diabetes-Risiko erheblich gesenkt wird. Eine ausgeglichene Lebensweise und Entspannungsübungen tragen ebenso zur Prophylaxe bei.

Das Problem ist, dass es in der Vergangenheit bereits kaum gelungen ist, das Verhalten von Millionen Menschen durch Kampagnen entscheidend zu verändern.

Viel zu viele Menschen verlassen sich auf die konventionelle Diabetes Therapie.

Und ebenso ernüchternd: Auf jeden Patienten kommen zwei Personen, die als prädiabetisch eingestuft werden: Ihr Blutzuckerspiegel ist erhöht und wird zur Krankheit, wenn sie ihr Leben, bzw. Ihre Verhaltensweisen quasi auf den Kopf stellen.

Wissen Sie, wie es um Ihren Blutzucker steht?

Für Diabetes und seine Folgekrankheiten wird bereits annähernd so viel ausgegeben wie für alle Krebsfälle. Aber die öffentliche Wahrnehmung hinkt der Geißel Krebs weit hinterher, wie ich u.a. im Beitrag „Diabetes Risikofaktoren – Ignoranz ist eine Katastrophe“ zeige.

So bleibt Diabetes auf absehbare Zeit eine gewaltige Herausforderung für jeden Einzelnen. Und: Es lohnt sich, sehr gut über alternative Therapiemöglichkeiten bei Diabetes informiert zu sein. Denn gerade in den frühen Stadien eines Diabetes kann man sehr viel selbst tun. Dabei ist das gar nicht „alternativ“, was ich Ihnen auf dieser Webseite vorschlage…

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

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